Presseaussendung von: Die Grünen Klagenfurt
Grüne lehnen Verlängerung der Haider-Ausstellung strikt ab und schlagen Alternative vor - mit dem Ziel der Selbstreflexion und Imageverbesserung.
Klagenfurt (25.01.2010) Normalerweise werden erfolglose Ausstellungen verkürzt und nicht verlängert – doch Kärnten ist anders: zum 60. Geburtstag am 26. Jänner 2010 hätte die Haider-Ausstellung enden sollen. „Kolportierte 5.000 zahlende Besucher brachten bisher 25.000 Euro an Einnahmen.
Dagegen wurden für die Haider-Schau 85.000 Euro inklusive Umbau zusätzlich vom Kulturbudget der Stadt abgezwackt. Der Betrieb des Bergbaumuseums verschlingt jährlich 505.400 Euro, das bedeutet, ein weiteres halbes Jahr Blockade des Ausstellungsraumes durch den Haider-Museums-Flop kostet die Stadt Klagenfurt 252.700 Euro. Ein riesiger Verlust in jeder Hinsicht: finanziell und an Reputation. Wir Grüne fordern das Schließen der Ausstellung und überhaupt ein neues Konzept für das Bergbaumuseum!“, so Grün-Gemeinderätin Evelyn Schmid-Tarmann.
Doch um nicht als „unechte Erben Jörg Haiders“ entlarvt zu werden, wird die FPK dazu getrieben, die erfolglose Haider-Schau weiterlaufen zu lassen. „So gesehen ist die Verlängerung zwingend notwendig, sonst gäben sie ja den Mythos Haider aus der Hand!“, vermutet Schmid-Tarmann und fügt hinzu: „Statt aus toter Asche Impulse zu erwarten, muss Klagenfurt alles tun, um das Image einer zukünftigen Strache-Stadt loszuwerden!“ So fordert die grüne Kultursprecherin Evelyn Schmid-Tarmann, dass die erfolgreiche Ausstellung „Eremiten-Kosmopoliten“, die im Jahr 2004 die Kunst der Moderne von 1900 – 1955, aber auch Kritisches zu Kärntens bildender Kunst der NS-Zeit zum Inhalt hatte (Siehe auch: http://www.kunsthistoriker.at/artikel.php?itemid=259&menuid=5&rubrikid=1&pubid=30) fortgesetzt wird: „Es müsste eine Fortführung von „Eremiten-Kosmopoliten“ ab 1955 geben, denn diese Ausstellung zeigte erfolgreiche Künstlerinnen und Künstler, die Kärnten verließen oder in die innere Emigration gingen wie beispielsweise Giselbert Hoke, Maria Lassnig, Cornelius Kolig, Peter Turrini… und es gäbe genug Beispiele der jüngsten Geschichte, wo Künstlerinnen und Künstler vom damaligen Kulturreferenten Haider mit Unverständnis und öffentlicher Diffamierung bedacht oder pauschal als „linkslinke subversive Kräfte“ bezeichnet wurden. Nötig wäre Selbstreflexion eines Landes, das große Persönlichkeiten hervorgebracht hat und der Wille zur Wiederherstellung des Rufes im In- und Ausland!“, schließt Schmid-Tarmann.
Foto: Grüne Klagenfurt