Presseaussendung von: Büro LR Kaiser
LR Kaiser präsentiert Elternbroschüre für den Umgang mit neuen Medien. „Wir wollen Eltern unterstützen, sich gemeinsam mit Ihren Kindern der Herausforderung der „Neuen Medien“ zu stellen!“
Facebook, Twitter, SMS, MMS – Segen oder Fluch? Die Diskussion um die Nutzung sogenannter neuer Medien vor allem durch unsere Kinder und Jugendlichen bietet Platz für eine große Bandbreite von Argumenten und liefert immer öfter Stoff für Schlagzeilen. Speziell zu Weihnachten werden Computerspiele aller Art an Kinder und Jugendliche verschenkt. Angesichts der Fülle neuer Angebote sehen sich viele Eltern mit der Frage konfrontiert: „Was tun, wenn Computer und oder Handy den Alltag von Kindern dominiert?“
Antwort darauf gibt jetzt eine von Kärntens Gesundheitsreferent LR Peter Kaiser in Auftrag gegebene und von der Landesstelle für Suchtprävention erarbeitete Broschüre mit dem Titel „Mit Jugendlichen über neue Medien reden!“. Heute, Freitag, stellte Kaiser diese Broschüre im Rahmen einer Pressekonferenz gemeinsam mit der Leiterin der LSP, Barbara Drobesch der Öffentlichkeit vor. Erhältlich ist die Broschüre mit einer Auflage von 2000 Stück direkt bei der LSP. Außerdem kann sie auch über www.suchtvorbeugung.ktn.gv.at heruntergeladen werden.
„Die neuen Medien haben die Wellt massiv verändert. Handy, PC, Internet und Spielkonsole sind für Jugendliche aus deren Alltag nicht mehr wegzudenken“, weiß Kaiser, der selbst Vater eines 15 jährigen Sohnes ist. Nutzen und Gefahren der sogenannten „neuen Medien“ stellen laut Kaiser Fachleute aber auch Eltern vor Herausforderungen. Auch, weil die Grenzen zwischen sinnvollem Gebrauch, Spaß und Suchtverhalten oft fließend verlaufen.
„Nahezu jedes 12-jährige Kind kennt sich in Sachen Internet und mobiler Kommunikation besser aus als deren Eltern“, erläuterte Kaiser. Für mehr als ein Drittel der 11- bis 18-jährigen Jugendlichen (36,4%) sind Computerspiele zum festen Bestandteil der Freizeitgestaltung geworden. Sie spielen fast täglich oder mehrmals pro Woche Computer- und/oder Konsolenspiele. Wobei das Segment der Computerspieler klar männlich dominiert ist. Beinahe jeder zweite Jugendliche fühlt sich der Computerszene zugehörig. Actionspiele werden von 60% der Spieler als Lieblingsgenre, Rennspiele sowie Strategiespiele von 40% genannt.
Die neue Broschüre soll Eltern eine Hilfestellung sein und Tipps geben, wie sie ihre Kinder auf die Vielfalt der neuen und rasant wachsenden Medienwelt vorbereiten und begleiten. Sie soll aber auch Antworten auf häufig gestellte Fragen geben: Wie sollen Eltern reagieren, wenn die anfängliche Euphorie über das neue Spiel auch nach Wochen nicht nachlässt? Was tun, wenn der Computer plötzlich den jugendlichen Alltag dominiert?
„Wir wollen mit der Broschüre Eltern in Kärnten unterstützen, sich gemeinsam mit Ihren Kindern der Herausforderung der neuen Medien zu stellen“, erklärt Kaiser. Und LSP-Leiterin Barbara Drobesch ergänzt: „Im Gegensatz zum Nikotinkonsum kann bei den neuen Medien das Ziel der elterlichen Erziehung nicht die Abstinenz sein, denn auch Eltern können sich die vielen Vorteile der Nutzung neuer Medien nicht mehr wegdenken.“
Die Notwendigkeit der Broschüre erklärt Kaiser auch mit Zahlen aus aktuellen Studien:
178 Millionen Europäer haben bereits Zugang zum Internet. 55 Prozent aller Internetnutzer in Europa sind täglich online. 42 Prozent der Internetnutzer in Europa suchen Gesundheitsinformationen im Internet. Um 50 Millionen Menschen zu erreichen, hat das Telefon 74, das Fernsehen 16 und das Internet mal gerade vier Jahre gebraucht. In Österreich wird das Radio als Begleitmedium mit 207 Minuten am Tag genutzt, das Internet als Multifunktionsmedium ist mit 173 Minuten schon an zweiter Stelle zu finden. Zeitungen, Büchern und Zeitschriften werden im Durchschnitt nur mehr 45 Minuten an Zeit gewidmet. Social Networking-Sites wie StudiVZ oder Facebook haben bereits 13 Millionen registrierte Nutzer und 380 Millionen Besucher auf deren Homepages. 2,7% der Jugendlichen zwischen 13 und 18 Jahren werden als abhängig bezeichnet und bei 9,6% liegt ein missbräuchliches Spielverhalten vor. Dazu kommt, dass es in Österreich bereits mehr Handyverträge als Einwohner gibt. Im Jahr 2008 wurden allein in Österreich 4,7 Milliarden Textnachrichten (SMS) versendet. Insbesondere für Kinder und Jugendliche ist das Handy ein unverzichtbarer Gebrauchsgegenstand geworden, gleichzeitig ist es auch immer wieder ein Grund für Familienstreitigkeiten. Bereits im Volksschulalter werden die Eltern mit dem Wunsch nach einem Mobiltelefon konfrontiert. Im Durchschnitt erhalten die Kinder in Österreich mit 10,5 Jahren ihr erstes Handy.
Nähere Infos unter
Landesstelle Suchtprävention
8.-Maistraße 28/1
9020 Klagenfurt am Wörthersee
www.suchtvorbeugung.ktn.gv.at
Foto: Büro LR Kaiser/Eggenberger