In der Bewertung erhielt die Stadt Klagenfurt die Kategorie "grün" – eine Auszeichnung, die nur zwei Landeshauptstädte erreichten. Das zeigt, dass Klagenfurt mit seinem gezielten Einsatz von Streusalz vorbildlich handelt.
In den letzten fünf Wintersaisonen setzte Klagenfurt durchschnittlich 686 Tonnen Streusalz auf einem Straßennetz von 600 Kilometern ein. Das ergibt etwa 1,1 Tonnen Salz pro Kilometer bei durchschnittlich 103 Frosttagen pro Jahr. Im Vergleich dazu verbraucht Salzburg eine ähnliche Menge Salz, jedoch bei deutlich weniger Frosttagen. Eisenstadt liegt auf einem ähnlichen Niveau wie Klagenfurt, da es ebenfalls auf eine optimierte Salzmenge setzt.
Während Klagenfurt durch seinen effizienten Einsatz von Streusalz punktet, sieht die Lage in anderen Landeshauptstädten anders aus. Graz beispielsweise verzeichnete in der Wintersaison 2022 einen Verbrauch von 914 Tonnen Streusalz – bei einem deutlich größeren Straßennetz, jedoch auch mehr Straßenkilometern pro Einwohner. Linz und Innsbruck setzen stärker auf chemische Streumittel und nutzen vergleichsweise wenig abstumpfende Alternativen wie Splitt. Wien, als größte Stadt Österreichs, verbraucht naturgemäß mehr Salz, allerdings arbeitet die Stadt verstärkt mit Solelösungen, um den Gesamtverbrauch zu senken.
Besonders lobenswert ist Klagenfurts bewusster Umgang mit Streumitteln in sensiblen Bereichen. In Wasserschutz- und Parkanlagen wird bevorzugt Streusplitt eingesetzt, anstatt flächendeckend Natriumchlorid zu verwenden. Die Stadt verwendet zudem geringe Mengen an Calciumchlorid, das zwar bei sehr niedrigen Temperaturen wirkt, aber auch als korrosiver und umweltschädlicher gilt. Ein weiterer Punkt, den Greenpeace anmerkt, ist der vergleichsweise niedrige Natriumchloridanteil von 2,4 Prozent in der verwendeten Sole – hier könnte Klagenfurt noch Verbesserungen vornehmen.
Der umweltfreundliche und effiziente Winterdienst in Klagenfurt zeigt, dass ein sparsamer Salzverbrauch nicht zu Lasten der Verkehrssicherheit gehen muss. Während einige Städte noch hohe Mengen an Streusalz einsetzen, beweist Klagenfurt, dass mit einem gezielten Einsatz und alternativen Streumitteln die Umwelt geschont werden kann. Diese positive Bilanz sollte als Vorbild für andere Städte dienen, die ihre Winterdienststrategien nachhaltiger gestalten wollen.
Grafik: Greenpeace