Am 18. Februar findet wieder ein Klimastreik der Organisation „Fridays for Future“ statt. Die Demonstrant*innen setzen ein Zeichen gegen die aktuelle Klima-Politik und fordern angebrachte Klima-Reformen. Treffpunkt ist um 16 Uhr am Neuen Platz, von dort aus geht es durch die Innenstadt von Klagenfurt. Aufgrund der aktuellen Corona-Situation sollten Demoteilnehmer während der ganzen Demonstration eine Maske aufgesetzt lassen und den Mindestabstand von 1,5 Metern einhalten.
Lara Abyareh von Fridays for Future Kärnten sagt dazu: „Wir möchten einen friedlichen und (vor allem in Corona-Zeiten) sicheren Klimastreik veranstalten! Die Klimakrise muss auch in den jetzigen Zeiten in aller Munde sein. Die Lage ist nämlich ernst und das begreift die Politik anscheinend immer noch nicht!“
Mit der nächsten Aktion will Fridays for Future Kärnten sich für eine klimafreundliche Verkehrswende einsetzten. Dazu gehört nicht nur der Ausbau der öffentlichen Verkehrsmittel, sondern auch ein sofortiges Stoppen klimaschädlicher Verkehrsprojekte. So kritisiert Fridays for Future Kärnten den Ausbau der B100, die geplante Ostspange in Klagenfurt und die Pläne für die Intensivierung des Flugbetriebs des Flughafen Klagenfurts.
Die B100 soll im Sommer 2022 mit 39,5 Millionen € ausgebaut werden, obwohl keine Umweltverträglichkeitsprüfung durchlaufen wurde und der Ausbau der Strecke nachweislich noch viel mehr LKW-Verkehr anziehen würde, da die Straße als mautfreie Alternative zu den Autobahnen genutzt werden kann. Das steht im dramatischen Wiederspruch zu dem Green Deal der EU und den Zielen der Alpenkonvention, nicht zuletzt, weil parallel zur geplanten Strecke Bahnschienen verlaufen, die problemlos für den Güter- und Individualverkehr genutzt werden könnten, so die Fridays for Future-Aktivisten.
Die Fridays-for-Future-Aktivist*innen verweisen hierbei zudem auf die Initiative “Rett’ ma die Schütt”, welche den geplanten Bau eines Villacher Logistikzentrum, das in einem engen Bezug zu dem B100-Ausbau steht, kritisiert.
Die in Klagenfurt geplante Ostspange, soll die Kreuzung Völkermarkter Straße / Südring und die St. Jakober Straße entlasten und neue Gewerbegebietsflächen erschließen. Die Kosten für das geplante Projekt belaufen sich auf 16 Millionen Euro und dadurch wird eine Fläche von 12,247m² versiegelt. Ein weiterer Ausbau auf 4 Spuren ist bei entsprechender Benutzung 2040 angedacht. 2004 prognostizierte Gerhard Dörfler einen angeblichen Individualverkehr von 56.000 Autos pro Tag. Diese Zahl wurde an dieser Stelle bis heute nicht gemessen.
Im Jahr 2015 hat die Landesregierung den Mobilitätsmasterplan Kärnten (MoMaK) beschlossen. Dieser sieht vor, den motorisieren Individualverkehr um 20% zu reduzieren. Die geplanten Straßenprojekte konterkarieren diese Ziele!
Im Allgemeinen kann gesagt werden, dass die geplanten Projekte extrem klimaschädlich sind und bessere Alternativen umgesetzt werden müssen! Es ist ersichtlich, dass die genannten Projekte nur zu noch mehr Verkehr (LKW-Transitverkehr, PKW-Verkehr und Flug-Verkehr) anziehen würden. Problematisch sind auch der Ressourcen- und CO2-Verbrauch sowie die Energieverschwendung, welche mit den drei Projekten einhergehen. Wissenschaftliche Forschung zu dem Ausbau der B100 hat zudem bewiesen, dass die neuen Straßen der B100 unsicherer werden, da die erlaubte Höchstgeschwindigkeit höher sein wird und damit die Unfallschwere drastisch zunehmen wird. U.a. deshalb wird Fridays for Future gegen diese Projekte protestieren, so Fridays for Future in einer Aussendung.
Marly Loreit von Fridays for Future Kärnten sagt zum Ausbau der B100: „Liebe Regierung, so sieht Politik aus dem letzten Jahrhundert aus, aber nicht zeitgemäße und verantwortungsbewusste Klima- und Verkehrspolitik!“
Fridays for Future Kärnten fordert eine klimafreundliche Verkehrswende, durch die der Zugang zu öffentlichen Verkehrsmitteln sozialverträglich geschaffen werden soll. Fahrradfahren, Bus- oder Zugfahren soll sich mehr lohnen als Autofahren/ Fliegen und problemlos zum Alltag der Kärnter*innen passen.
“Klimafreundlich von A nach B zu kommen, muss für alle Kärnter*innen möglich werden! Dazu muss das Geld, das ansonsten für klimaschädliche Verkehrsprojekte verwendet wird, in Fahrradstraßen oder öffentliche Verkehrsmittel investiert werden", meint Markus Teichmann von Fridays for Future.
Lara Abyareh von Fridays for Future Kärnten sagt abschließend: "Es kann nicht sein, dass wir nicht nur nicht handeln, sondern die Klimakrise auch weiterhin aktiv neu verstärken! Es kann nicht sein, dass die EU Erdgas und Atomkraft als nachhaltig einstuft oder dass die Regierung einen unnötigen Ausbau einer Autobahn durchziehen will! Wir müssen nicht nur mit diesen Sachen aufhören, sondern endlich nachhaltige Lösungen für diese Krise umsetzen!"
Foto: Mein Klagenfurt/Archiv