LHStv.in Prettner: Kärnten wird gemeinsam mit Gemeinde- und Städtebund sowie dem Armutsnetzwerk 640.000 FFP2-Masken gezielt an sozial Bedürftige bringen – Liefertermin des Bundes verzögert sich
Klagenfurt (LPD). „Kärnten ist bereit, hat alle logistischen Vorbereitung getroffen – jetzt warten wir nur noch auf die Anlieferung der FFP2-Masken durch den Bund. Dann werden sie auf schnellstem Weg an bedürftige Kärntnerinnen und Kärntner verteilt“, informierte heute, Freitag, Sozialreferentin Beate Prettner in einer Pressekonferenz über die Verteilaktion von 640.000 FFP2-Masken.
„In Kärnten wird die Ausgabe über zwei Schienen erfolgen: Zum einen über das Armutsnetzwerk, zum anderen über die 132 Gemeinden“, so Prettner. Dem Armutsnetzwerk wird ein Drittel der Masken überantwortet, also 210.00 FFP2-Masken, die dann ganz gezielt an gemeinnützige Organisationen (wie Oikos, Hilfe für Wohnungslose etc.) weitergegeben werden. Zwei Drittel der Masken, 430.000, werden über die 132 Kärntner Gemeinden vor Ort in den Kommunen verteilt.
„Das ist ein logistischer Aufwand. Nicht zuletzt, weil es darum geht, erstens die Masken so schnell wie möglich und zweitens so gezielt wie möglich an Frau und Mann zu bringen. Wir sind überzeugt, dass unsere Distributionsvariante der effektivste und schnellst Weg sein wird“, betonte Prettner. Ausgegeben werden die FFP2-Masken an jene Menschen, die sie wirklich kostenlos brauchen, nämlich jene, die im wahrsten Sinne des Wortes jeden Euro zweimal umdrehen müssen. Das sind Sozialhilfebezieher, Heizkostenbezieher, Rezeptgebührenbefreite, Wohnbeihilfebezieher, Familienzuschussbezieher, Bezieher der HIBL, aber auch jene, die sich aktuell in einer Notlage befinden und noch keine Hilfen in Anspruch genommen haben. „Wir gehen von 40.000 bis 41.000 Haushalten aus, die über die Gemeinden ihr kostenloses FFP2-Kontingent abholen werden“, sagt Prettner. Pro Person werden sieben Masken ausgegeben. Ein Haushalt mit vier Personen erhält also 28 Masken.
Ursprünglich war die Anlieferung des Bundes mit heutigem Tag geplant. „Wir haben nun aber die Information erhalten, dass die Lieferung frühestens am Dienstag in Kärnten eintreffen wird“, bedauerte die Sozialreferentin. Sie betonte aber: „Wir können versichern, dass innerhalb von drei Tagen alle 132 Gemeinden durch das Land beliefert sein werden – dann können die Betroffenen ihre Masken am jeweiligen Gemeindeamt abholen.“ In diesem Zusammenhang dankte Prettner dem Gemeinde- und Städtebund für das tatkräftige Mithelfen: „In dieser Situation geht es nur gemeinsam. Wir müssen alle an einem Strang ziehen.“
Wie Bürgermeisterin Maria-Luise Mathiaschitz, Präsidentin des Städtebundes, erklärte, werde man in Klagenfurt – anders als in den übrigen Gemeinden – einen Teil der Masken direkt an die Betroffenen versenden: „Als Magistrat haben wir nämlich die Adressen von Beziehern diverser sozialer Hilfen. Deshalb können wir das auf dem Postweg erledigen. Ich bitte aber alle anderen, wie etwa Mindestpensionisten, sich direkt an uns zu wenden.“
Bürgermeister Günther Vallant, Präsident des Kärntner Gemeindebundes, zeigte sich überzeugt: „Die Distribution über die Kommunen ist sicher der schnellste und effektivste Weg, wenngleich er für die Gemeinden – gerade jetzt in der Vorwahlzeit – eine zusätzliche Herausforderung bedeutet. Trotzdem: Es gibt keinen niederschwelligeren Weg“, so Vallant.
Ein Drittel der 640.000 FFP2-Masken wird über das Armutsnetzwerk verteilt: „Wir werden mindestens 7000 wirklich bedürftige Menschen erreichen. Beliefert werden von uns 26 Organisationen, von Streetworkern bis zum Suchtbereich“, informierte Obmann Christian Eile.
Um Missverständnissen vorzubeugen: Abholbereit werden die FFP2-Masken Ende der nächsten Woche sein – vorausgesetzt, der Liefertermin des Bundes mit Dienstag, 9. Feber, hält tatsächlich. „Die Zeit drängt“, mahnte Prettner.
Eine weitere Forderung erhoben Prettner und Bürgermeisterin Mathiaschitz in Richtung Bund – und zwar die Zulassung der sogenannten Nasenbohrertests. „Ich habe bereits gestern ein Schreiben an Minister Anschober gerichtet mit der dringenden Bitte, die Nasenbohrertests den Antigentests gleichzustellen. Experten gehen von der gleichen Verlässlichkeit aus, deshalb sollte dem nichts im Wege stehen“, appellierte Mathiaschitz.
Foto: Mein Klagenfurt/Archiv