Der Tourismus-Lockdown betrifft auch andere Branchen: Schon jetzt leiden viele Gewerbe- und Handwerksbetriebe unter massiven Umsatzeinbußen. Um einen wirtschaftlichen Domino-Effekt zu verhindern, muss die Politik nun schnell handeln.
Die Tourismuswirtschaft ist derzeit die hauptbetroffene Branche der behördlichen Betriebsschließungen. Das bedeutet aber nicht, dass dieser Teil-Lockdown keine Auswirkungen auf andere Bereiche hätte. Ganz im Gegenteil: Die Rückmeldungen vieler Betriebe zeigen, dass weitere Wirtschaftszweige unter dem Tourismus-Stillstand leiden. Klaus Kronlechner, Obmann der WK-Sparte Gewerbe und Handwerk, berichtet: „Wir bekommen immer mehr Rückmeldungen, dass Gewerbebetriebe massiv betroffen sind. Von Textilreinigern über Bäcker und Konditoren bis hin zu Masseuren und anderen Dienstleistern: Es gibt Umsatzeinbrüche in den verschiedensten Bereichen und zum Teil sind diese so heftig, dass ein Fortbestand der Betriebe gefährdet ist.“
Je länger der Lockdown für den Tourismus dauert, desto größere Auswirkungen wird dies auf Zulieferbetriebe und ganze Wirtschaftszweige haben. „Wir befürchten einen Dominoeffekt: Fällt die Tourismuswirtschaft, trifft das rasch auch weitere Branchen innerhalb der Wertschöpfungskette“, bringt es Kronlechner auf den Punkt. Josef Petritsch, Obmann der WK-Sparte Tourismus und Freizeitwirtschaft, bestätigt: „Unsere Betriebe sind in engem Kontakt mit ihren Lieferanten und Partnern. Die Situation wird für viele Gewerbe- und Handwerksbetriebe immer schwieriger, auch weil der Planungshorizont völlig fehlt und niemand weiß, unter welchen Bedingungen und wann wir wieder aufsperren dürfen.“
Schulterschluss von Gewerbe und Tourismus
Die große Gefahr sei, dass eine geschwächte Tourismusbranche in den kommenden Jahren bei den Investitionen auf die Bremse steigen könnte – und damit würde das Kärntner Gewerbe und Handwerk einen ihrer wichtigsten Auftraggeber verlieren. „Diese Entwicklung gilt es unbedingt aufzuhalten. Und die Zeit drängt: Wenn die Aufträge bei unseren Betrieben ausbleiben, wird es zu spät für Maßnahmen sein. Wir müssen heute dafür sorgen, dass unsere Tourismusbetriebe gesund und investitionsfähig bleiben“, fordert Kronlechner.
Die WK-Sparte Gewerbe und Handwerk unterstützt die Tourismuswirtschaft in ihrer Forderung nach einer baldigen Öffnung der Betriebe sowie nach einem Ausbau der Unterstützungsleistungen. „Wir müssen jetzt alles dafür tun, um unsere Wirtschaft gut durch diese schweren Zeiten zu bekommen. Das können wir nur gemeinsam schaffen, denn die gesamte Volkswirtschaft ist eng miteinander verwoben. Wenn ein wichtiges Standbein wie die Tourismuswirtschaft ins Wanken gerät, wankt das ganze Land mit“, gibt Klaus Kronlechner zu bedenken.