„Welch ein Singen, Musiziern, Pfeifen, Zwitschern, Tiriliern!“ Es ist nicht zu überhören: Der Vogelfrühling hat begonnen. BirdLife Österreich meldet das Frühlingserwachen der Vogelwelt
Wien, 21. Februar 2019 – Begünstigt durch das Prachtwetter der letzten Wochen, aber eigentlich ganz nach Plan, lassen die ersten gefiederten Heimkehrer unsere Natur zum Leben erwachen. Aber auch die Vögel, die den Winter hier bei uns verbrachten, machten sich jetzt wieder lautstark bemerkbar. Es ist nicht zu überhören und zu übersehen: Der Vogelfrühling hat begonnen!
Das flötende Lied der Amseln ertönt in der Dämmerung, die ersten Hausrotschwänze singen auf den Hausdächern. Beim Waldspaziergang ist das Trommeln der Spechte unüberhörbar, die Kleiber pfeifen und die verschiedenen Meisen lassen ihre hohen, einfachen Gesänge erklingen. Buchfinken tragen ihre immer gleich klingenden Strophen vor und Erlenzeisige, die heuer vielerorts in großen Trupps zu beobachten sind, üben sich gar im Chorgesang. Klare Vollmondnächte sind besonders geeignet, den schaurig schönen Gesang des Waldkauzes zu vernehmen.
Zugvögel führen zu Hochbetrieb am Himmel
Andere Vogelarten treffen jetzt gerade von ihrer Reise aus dem Süden ein, so etwa Feldlerche (Vogel des Jahres 2019), Star und Ringeltaube. Diese Kurzstreckenzieher haben es nicht weit aus ihren Winterquartieren im Mittelmeerraum. Bald werden auch die ersten Singdrosseln ihr stimmungsvolles Lied erklingen lassen. „Damit ist das Quartett aus Amsel, Drossel, Fink und Star vollständig“, weiß Vogelexpertin Eva Karner-Ranner von BirdLife Österreich. „Ab März erwarten wir alljährlich die lang ersehnten Weißstörche von ihrer langen Reise aus Südafrika zurück.“ Ebenso wie eine immer bunter werdende Vogelschar: Wiesenpieper, Girlitz, Zilpzalp, Mönchsgrasmücke, Heckenbraunelle und schließlich in den letzten Märztagen auch Rauchschwalbe und Wiedehopf. Im April folgen Kuckuck, Mehlschwalbe, Braunkehlchen, Turteltaube, Wiedehopf und schließlich der Mauersegler. Erst im Mai treffen Bienenfresser und Sperbergrasmücke bei uns ein. „Von den 217 regelmäßigen Brutvögeln in Österreich sind mehr als die Hälfte Zugvögel oder zumindest Teilzieher. Bis Mitte Mai ist die gesamte Vielfalt wieder an ihren angestammten Brutplätzen anzutreffen. Traditionell ist der Karmingimpel der letzte bei uns eintreffende Zugvogel“, weiß Eva Karner-Ranner, „weil er in Indien überwintert und damit die längste Zugstrecke auf sich nimmt.“
Ankunft der Zugvögel (Auswahl)
Foto: Michael Dvorak
Presseaussendung von: BirdLife Österreich