Presseaussendung von: Grüne Klagenfurt
Um einkommensschwache Personen zu unterstützen, möchte Gemeinderätin Karin Ruppert die Schenkökonomie in Klagenfurt fördern. Vereine, die diese Form des Wirtschaftens praktizieren, sollen von der Stadt mit Gratisflächen bzw. -Lokalen unterstützt werden.
Klagenfurt (03.02. 2017) „Die Schenkökonomie stellt eine wichtige Ergänzung zu unserem aktuellen, auf Profit und Konkurrenz basierten Wirtschaftssystem dar. Diese Form des Wirtschaftens basiert auf Schenkungen an Dritte, ohne Gegenleistungen zu verlangen oder zu erwarten“, erklärt Gemeinderätin Karin Ruppert. Getragen werde die Schenkökonomie von Vereinen und deren ehrenamtlichen MitarbeiterInnen.
„Die Schenkökonomie hat zwei große Vorteile: Erstens werden Güter an Dritte, die diese dringend benötigen, weitergegeben, was eine große Entlastung für einzelne Personen bedeutet – womit gleichzeitig das Sozialbudget geschont wird. Wir dürfen nicht vergessen, dass laut aktuellem Sozialbericht 18,3 % der österreichischen Bevölkerung armuts- oder ausgrenzungsgefährdet* ist. Zweitens wird es auf diese Weise möglich, die ständig wachsenden Müllberge sowie die sogenannte graue Energie – jene Energie, die zur Herstellung von Ressourcen aller Art benötigt wird – zu reduzieren“, erläutert Ruppert, die in ihrem selbstständigen Antrag vom 2. Februar (siehe Anhang) fordert, Vereine, die in der Schenkökonomie tätig sind, finanziell zu entlasten – „indem man ihnen stadteigene, leerstehende Flächen bzw. Lokale langfristig zur Verfügung stellt. Es wäre höchst an der Zeit, dass die öffentliche Hand diese alternative Form des Wirtschaftens mehr unterstützt, um damit einen sozialen, ökologischen und finanziellen Beitrag zu leisten. Auch in Klagenfurt gibt es genügend Leerstände, die sich für Vereine, die in der Schenkökonomie tätig sind, eigenen würden“, so Ruppert abschließend.
*Fakten aus dem neuen Sozialbericht:
Wie setzt sich die soziale Zielgruppe zusammen? Insgesamt sind laut EU-Definition im Jahr 2015 18,3% der Bevölkerung in Österreich armuts- oder ausgrenzungsgefährdet, das sind 1.551.000 Menschen. Das heißt, dass diese Personengruppe von mindestens einer der folgenden drei Gefährdungslagen betroffen ist: Armutsgefährdung (13,9% der Bevölkerung bzw. 1.178.000 Personen), erhebliche materielle Deprivation (3,6% bzw. 302.000 Personen) oder Leben in Haushalten mit keiner oder sehr niedriger Erwerbsintensität (8,2% in Haushalten mit Personen im Erwerbsalter bzw. 526.000 Personen).
Foto: KK