Presseaussendung von: Die Grünen Kärnten
Die Grünen Kärnten kritisieren die Strompreiserhöhung durch Kelag und Stadtwerke Klagenfurt und fordern ein zukunftsorientiertes Energiekonzept
Überrascht und verärgert reagiert LAbg. Rolf Holub auf die für April angekündigte Strompreiserhöhung der Kelag: „Am 17.01. erklärte Herr Egger in einem Interview, dass eine Strompreiserhöhung aus seiner Sicht kein Thema sei. Es ist erstaunlich, dass vier Wochen später eine Erhöhung um fast 4% plötzlich notwendig ist. Ich verwehre mich dagegen, dass wieder einmal die Bevölkerung zur Kasse gebeten wird, um die Interessen von Großaktionären zu bedienen. Bereits der Landesrechnungshof hat kritisiert, dass der RWE eine vertragliche Mindestrendite garantiert wurde.“
Der Landessprecher der Grünen sieht die Preiserhöhung als Bankrotterklärung der einheimischen Energiepolitik: „Kelag und Stadtwerke beklagen die zu niedrige Eigenerzeugung und hohe Preise für Ökostrom. Ich beklage die Tatsache, dass wir kärntenweit einen Atomstromanteil von über 20% haben und dass es absolut keinen Plan zur Forcierung erneuerbarer Energien gibt. Wir haben bereits im Dezember ein klares Konzept vorgelegt. Ich gehe davon aus, dass Kärnten energieautark sein könnte, stattdessen machen wir uns laut Herrn Egger von Energiebörsen abhängig. Erst vor wenigen Tagen wurde eine Studie der Universität Innsbruck vorgestellt, die zeigt, dass Österreich bis 2050 energieautark werden kann. Jahrzehntelang wurde den Grünen Wirtschaftsfeindlichkeit vorgeworfen. Heute sehen wir, dass Umweltzerstörung und deren Folgekosten, sowie das Festhalten am Einsatz nicht erneuerbarer Ressourcen unser Aller Wohlfahrt gefährdet.“
In dieselbe Kerbe schlägt Frank Frey, Landesparteisekretär der Kärntner Grünen: „Ich denke, wir zahlen jetzt die Kosten für die Errichtung eines Gasdampfkraftwerkes, dass uns noch dazu von immer teurer werdenden, nicht kalkulierbaren Gasimporten abhängig macht. Was hindert die Stadt daran, die Errichtung privater Photovoltaikanlagen auf Hausdächern endlich so attraktiv zu machen, dass auf jedem Klagenfurter Dach Strom produziert wird? Ich plädiere außerdem dafür, dass wir auch im öffentlichen Bereich Energiesparpotentiale nutzen. Eine Umstellung auf solarbetriebene LED-Leuchtkörper wäre zum Beispiel schrittweise sicher denkbar.“
Die wichtigsten Eckpunkte der von den Grünen Kärnten vorgeschlagenen Maßnahmen:
-Gesamtkonzept mit einem Mix aus Wind, Sonne, Wasser und Biomasse. Das entspricht auch der für einen gänzlichen Umstieg notwendigen Kombination aus -Spitzenstrom und Grundauslastung
-Richtlinien und Zielvorgaben für den Anteil erneuerbarer Energien am Strommix
-Wind- und Sonnenkarte mit Ausweisung idealer und gewollter Standorte für entsprechende Anlagen unter Wahrung des Naturschutzes
-Anhebung der Einspeisetarife mit dem Ziel einer Netzparität bis 2014
-Höhere Sanierungsförderung
-Ankurbelung des Marktes beispielsweise durch die Verpflichtung zu Photovoltaik-Anlagen auf allen geeigneten öffentlichen Gebäuden
Foto: Die Grünen Kärnten