Presseaussendung von: Die Grünen Klagenfurt
Verschlechterung der Luftqualität in Klagenfurt im Jahr 2010. Grüne kritisieren verantwortungslosen Umgang mit der Gesundheit der Klagenfurter Bevölkerung.
Klagenfurt (10.02.2011) Das Jahr 2010 brachte Klagenfurt wieder eine geringfügige Verschlechterung der Luftqualität: Pro Jahr sind 35 Tage mit Überschreitungen des Tagesmittelwertes von 50 µg/m² zulässig, in Österreich sind 25 Überscheitungstage erlaubt. Die vorliegenden Rohdaten registrieren für 2010 wieder eine Überschreitung des Grenzwertes. Die zuständigen Experten führen dies aber nicht auf die Zunahme von Schadstoffemissionen zurück, sondern auf die ungünstigeren klimatischen Bedingungen.
Die zuständige Umweltreferentin Grün-Stadträtin Mag.a Andrea Wulz macht für die Verschlechterung der Luftqualität auch die Politik dafür verantwortlich: „Anstelle Maßnahmen zur Feinstaubreduktion zu treffen, dünnt man hier in Klagenfurt den öffentlichen Personennahverkehr aus, verlängert die Takte oder macht Park & Ride Auffangparkplätze kostenpflichtig!“ Wulz sieht diese Art der Politik kontraproduktiv zum beschlossenen Feinstaub-Maßnahmenpaket der Abteilung Umweltschutz und des Landes Kärnten.
Im Kampf gegen den Feinstaub trifft Umweltreferentin StRin Mag.a Andrea Wulz in ihrem Zuständigkeitsbereich Maßnahmen beim Verkehr, wie die Anwendung des Feinstaubklebers CMA (Calcium-Magnesium-Azetat) und fordert „eine bessere Parkraumbewirtschaftung, den Ausbau und Verbesserungen beim öffentlichen Personennahverkehr sowie neue Abgastechnologien bei Bussen und PKWs, die maßgeblich Wirkung zeigen“. Die Grün-Stadträtin ist sich sicher: „Je mehr die Verbesserungen beim Verkehr greifen, desto offensichtlicher wird, dass auch andere Verursachergruppen einen nicht unwesentlichen Beitrag leisten: So geben wissenschaftliche Studien Hinweise darauf, dass der Hausbrand und hier vor allen mit Holz befeuerte Einzelfeuerungsanlagen einen Anteil von mindestens 25% an der Feinstaubbelastung haben!“, informiert Wulz und fügt hinzu: „Das von der Abteilung Umweltschutz initiierte und geleitete Projekt PMinter soll hier grenzübergreifend mit Slowenien und der Steiermark Aufklärung und Verbesserungen bringen.“
Auch das Abbrennen von Wiesen, das Abschießen von pyrotechnischen Artikeln in der Silvesternacht sowie das Abbrennen von Brauchtumsfeuern (Osterfeuer) am Karsamstag verursachen alljährlich je nach Witterungsbedingungen 1 bis 2 Überschreitungstage.
„Ich fordere die Klagenfurter Stadtregierung einmal mehr auf, endlich aktiv zu werden und das Problem „Feinstaub“ nicht länger auszusitzen. Anstatt hohe Strafzahlungen an die EU zu riskieren, muss das Geld umgehend vor Ort für unsere Umwelt eingesetzt werden, indem man den öffentlichen Personennahverkehr forciert und ein attraktives Park & Ride Angebot schafft. Auch der Ausbau unseres Radwegenetzes ist eine effektive Maßnahme, die wir hier in Klagenfurt ergreifen müssen!“, so Umwelt-Stadträtin Mag.a Andrea Wulz abschließend.
Foto: Sonya Konitsch/Mein Klagenfurt