Alkohol am Steuer ist nach wie vor ein großes Problem. Heuer ist in Kärnten im 1. Halbjahr die Zahl der Alko-Unfälle gestiegen, macht die Mobilitätsorganisation VCÖ aufmerksam. 122 Menschen wurden verletzt. In den vergangenen Jahren gab es im 2. Halbjahr mehr Alko-Unfälle als im 1. Halbjahr.
Und nun steht die Punschzeit bevor. Aufgrund der Süße wird der Alkoholgehalt von Glühwein und Punsch oft unterschätzt. Das Motto „Don’t drink and drive“ ist einzuhalten. Der VCÖ empfiehlt, dort wo es möglich ist, Bus, Bahn und Anrufsammeltaxis zu nutzen.
98 Unfälle mit 122 Verletzten. Das ist die Bilanz der Alko-Unfälle in Kärnten im 1. Halbjahr des heurigen Jahres, informiert der VCÖ. Gegenüber dem 1. Halbjahr des Vorjahres ist die Zahl der Alko-Unfälle um acht gestiegen und die Zahl der Verletzten sogar um 19.
Die VCÖ-Analyse auf Basis von Daten der Statistik Austria zeigt, dass in den vergangenen Jahren die Anzahl der Alko-Unfälle im zweiten Halbjahr immer höher war als im ersten Halbjahr. In den vergangenen sechseinhalb Jahren kosteten Alko-Unfälle auf Kärntens Straßen 18 Menschen das Leben, mehr als 1.500 wurden verletzt.
Zwischen Kärntens Bezirken gibt es beim Anteil der Alko-Unfälle große Unterschiede, berichtet der VCÖ. Im Vorjahr war der Anteil der Alko-Unfälle im Bezirk Feldkirchen mit elf Prozent am höchsten und im Bezirk Hermagor mit drei Prozent am niedrigsten.
Der VCÖ erinnert daran, dass bereits bei 0,5 Promille das Unfallrisiko auf das Doppelte steigt, bei 1,0 Promille auf das 7-Fache und bei zwei Promille auf das 35-Fache. Nun kommt die Zeit der Punschstände und Weihnachtsmärkte. Aufgrund der Süße wird die Wirkung von Punsch oft unterschätzt. Zudem kann der Alkoholgehalt je Punsch und Punschstand stark variieren. „Die Devise „Don’t drink and drive“ ist unbedingt zu beherzigen“, betont VCÖ-Sprecher Christian Gratzer.
Der VCÖ setzt sich für ein besseres Mobilitätsangebot in den Regionen ein. Mit Anrufsammeltaxis, Rufbussen und insgesamt Bus- und Bahnverbindungen auch am späteren Abend kann die Zahl der Alko-Unfälle reduziert werden. Häufig scheitern diese wichtigen Angebote an der Finanzierung. Deshalb schlägt der VCÖ vor, dass ein Teil der Einnahmen aus Verkehrsstrafen für die Einführung von Anrufsammeltaxis, Nachtbussen und Gemeindebussen zweckgewidmet wird. Auch Siedlungen mit dem nächstgelegenen Ort durch Geh- und Radwege zu verbinden, erhöht die Verkehrssicherheit.
Wirksam sind auch die Kontrollen der Exekutive. Im Vorjahr wurden in Kärnten 132.916 Alko-Kontrollen durchgeführt, bei 3.150 kam es zu einer Anzeige, informiert der VCÖ. Und auch soziale Verantwortung zu übernehmen, trägt zur Reduktion von Alko-Unfällen bei. Gerade in Freundesrunden ist es wichtig, nicht wegzuschauen, wenn sich jemand aus der Runde alkoholisiert hinter das Lenkrad setzen möchte. „Gute Freunde greifen ein und schauen nicht weg“, erinnert der VCÖ.