+++ Es gibt ein Update! +++ Amazon nimmt zu den erhobenen Vorwürfen Stellung!
Unter dem Motto "Make Amazon Pay" demonstrierten weltweit AktivistInnen und Aktivisten in über 30 Ländern und aus über 80 Organisationen während der Black Week, um auf unfaire Arbeitsbedingungen und fehlende Klimagerechtigkeitsmaßnahmen in Großkonzernen aufmerksam zu machen. Auch Aktivisten von Fridays for Future Kärnten schlossen sich am Montag, den 02. Dezember 2024, dem sogenannten Cyber Monday, der Kampagne an: Nach einem Treffen um 16 Uhr am Dr.-Arthur-Lemisch-Platz verteilten sich die Aktivistinnen mit Postern, Megafon und Warnwesten vor Konzernen und Weihnachtsmenschenmassen und setzten ein Zeichen für achtsamen Konsum.
"Die Black Week und der Cyber Monday sind Strategien, um Käufer nicht nur bei den Konzernen in Klagenfurt, sondern auch online durch aufgeblasene Rabatte zu Konsum zu animieren. Durch künstlich generierte Trends und Kurzlebigkeit von Produkten wird zu schnelllebigem Kaufrausch angeregt", heißt es. "Die größte Shoppingwoche des Jahres mitsamt Kapitalismus- und Konsum-Feiertag ist eigentlich eine Trauerwoche für uns als Gesellschaft", so Nina Mujezinovic von Fridays for Future Kärnten. Denn die Jagd nach Profit, günstigen Produkten und der kapitalistische Wachstumszwang treiben CO2-Emissionen in die Höhe, verfestigen Klima-Ungerechtigkeit, vergrößern soziale Ungleichheit und halten Arbeitende in unwürdigen Bedingungen gefangen. "Dabei geht es in einer Zeit, in der Kaufentscheidungen unseren Alltag dominieren, darum, mehr miteinander zu teilen und insbesondere während der Weihnachtszeit Liebe und Gemeinschaft an erste Stelle zu setzen."
"Insbesondere Amazon trägt als einer der mächtigsten Konzerne der Welt zu Klimakrise und Überkonsum bei. Durch Bestellungen über die Online-Plattform und Preisdumping werden lokaler Handel und lokale Arbeitsplätze zerstört. Durch Steuerungsvermeidungspraktiken werden unfaire Bedingungen geschaffen und Staaten und wir Bürger der uns zustehenden Beiträge beraubt. Durch Überproduktion, Lieferungen sowie Cloud-Dienste und Server werden Unmengen an Treibhausgasen ausgestoßen, parallel zeigt Amazon jedoch keine Fortschritte in puncto Klimaschutz: Obwohl der Konzern angekündigt hat, bis 2040 klimaneutral zu werden, sind die jährlichen CO2-Emissionen seit 2019 um 34,5% gestiegen. Konkrete, verbindliche Zwischenziele, um den Weg zur Klimaneutralität nachvollziehbar zu machen, fehlen bislang vollständig. Viele im Globalen Norden profitieren von Amazons Dienstleistungen und Produkten und leben im Überfluss, während Amazon-Großinvestor*Innen millionen- und millardenschwere Aktienpakete besitzen, mit denen sie ihren Superreichtum stetig vergößern. Gleichzeitig leiden Amazon-Mitarbeitende unter Ausbeutung und Überwachung sowie benachteiligte Personen und Menschen im Globalen Süden unter Armut und Extremwetterereignissen, die durch den Klimawandel verschärft werden und auch in Österreich zunehmen", so Fridays for Future Kärnten in einer Aussendung
"Die Forderungen der Kampagne "Make Amazon Pay" und Fridays for Future Kärnten an den Großkonzern sind klar: Arbeitsbedingungen sollen unter anderem durch angemessene Löhne, Pausenzeiten und Krankenstand verbessert werden, bei gleichzeitiger Beendigung des Überwachungssystems und gewerkschaftsfeindlicher Praktiken. Amazon wird zudem aufgefordert, statt Greenwashing echte Nachhaltigkeitsziele zu verfolgen und sich nicht länger mit Verträgen für fossile Energien zu bereichern?. Kritisiert werden auch Amazons politische Einflüsse, Steuervermeidungspraktiken und Lobby-Arbeit, mithilfe derer Vorschriften für Arbeitsrecht und Umweltstandards umgangen werden", heißt es weiter.
Doch auch als Konsumentinnen und Arbeiter tragen wir Verantwortung und Macht: "Anstelle von blindem Überkonsum von Dingen, die wir nicht brauchen, können wir den Fokus auf Reparaturen, Secondhand-Käufe, Leihen und Borgen oder bewusstes Nicht-Kaufen legen", erklärt Klimaaktivist*In Nicole Rindler. "Dadurch fördern wir nicht nur Umweltschutz, sondern auch regionale Gemeinschaft und Solidarität mit Arbeiter*Innen weltweit." Für Klagenfurt empfiehlt die Klimagerechtigkeits-Organisation Secondhand-Shops wie Togetherpoint oder Carla sowie organisierte Kleidertauschevents. Online kann neben Willhaben auf die Plattform Vinted für Kleidung und auf refurbed oder Fairphone für Technik zurückgegriffen werden. Für die Reparatur von elektronischen Geräten oder Fahrrädern ist der Reparaturbonus des Klimaschutzministeriums nützlich.
Foto: Fridays for Future