Heinz Goll wäre heuer 90 Jahre alt geworden. Die Kulturabteilung der Stadt Klagenfurt würdigt den Künstler, von dem einige Werke im öffentlichen Raum zu sehen sind, mit einer besonderen Ausstellung im Stadthaus. Stadtrat Mag. Franz Petritz hat die umfangreiche Schau gestern, Dienstagabend, vor zahlreichen Besuchern eröffnet.
Heinz Goll hätte heuer seinen 90. Geburtstag gefeiert. Ebenfalls jährt sich sein Todestag zum 25. Mal. Die Alpen-Adria-Galerie ehrt den Künstler mit einer ganz besonderen Ausstellung, deren Herzstück ein digitaler Rundgang durch sein Haus im kolumbianischen Sibaté bildet. Ausgesuchte Werke aus dem Besitz seiner Familie, von Privatsammlern und der Kunstsammlung der Stadt Klagenfurt demonstrieren eindrucksvoll sein vielfältiges Schaffen von den Anfängen bis hin zu Beispielen aus den späten 1990er Jahren.
Nach mehreren Südamerika-Aufenthalten verließ er seine Kärntner Heimat und ließ sich 1979 endgültig in der Nähe von Bogotá nieder, wo er in Sibaté seine spätere Frau, die Psychologin Piedad Tamayo-Goll, kennenlernte. Heinz Goll starb 1999 im Alter von 65 Jahren.
„Wir haben heute die besondere Ehre und Freude, Werke eines Künstlers zu präsentieren, der seiner Zeit weit voraus war. Ein Cosmopolit, dessen Liebe zur Kunst sich in einem unglaublich breiten und eindrucksvollen Schaffen ausdrückt“, so Kulturstadtrat Mag. Franz Petritz bei der Eröffnung in vollem Haus.
Die Ausstellung wurde von Galerieleiterin Mag. Beatrix Obernosterer in Zusammenarbeit mit Florian Zambrano (theater zumbayllu) und Niki Lapan (Focusfilm) arrangiert.
„Wir haben uns dazu entschlossen, diesmal ein besonderes Augenmerk auf den Menschen Heinz Goll zu richten. Dazu wurde der kleine Raum zu einer Begegnungsstätte, in der man auf den Spuren von Heinz Goll wandern kann“, so Mag. Beatrix Obernosterer. Dort zu finden sind eine digitale Station mit virtuellem Rundgang durch sein Haus in Kolumbien und Umgebung, seiner Grabstätte und der Kapelle in Tunja mit Informationen zu den dortigen Kunstwerken, Videostatements von Weggefährten, Freunden, seiner Witwe, die man am Original-Tisch über Tablets ansehen kann. Ebenso zu sehen sind Fotostrecken aus seinem ganz privatem Leben und Schwarzweiß-Aufnahmen von Ernst Peter Prokop.
Im großen Raum zeigt sich deutlich die Vielfältigkeit seines Gesamtwerkes: Ölbilder, Xylografien, Textilkunst, Skulpturen, Gebrauchskunst, sakrale Kunst von den Anfängen (das älteste Werk / Ölbild auf Holz / stammt aus dem Jahre 1949) bis zu Xylografien aus dem Jahre 1998.
Foto: StadtKommunikation / Evelyn Hronek