In den ersten zehn Monaten waren auf Kärntens Autobahnen mehr Pkw unterwegs als im Vergleichszeitraum des Vorjahres, wie eine aktuelle VCÖ-Analyse auf Basis von Daten der Asfinag zeigt. Durch verstärktes Mobilitätsmanagement von Firmen, Freizeiteinrichtungen und Tourismusregionen kann die Verkehrsbelastung reduziert werden, betont die Mobilitätsorganisation VCÖ.
Bei 14 von 16 Zählstellen nahm heuer der Pkw-Verkehr auf Kärntens Autobahnen zu, bei neun Zählstellen betrug die Zunahme mehr als fünf Prozent, wie eine aktuelle VCÖ-Analyse auf Basis von Daten der Asfinag zeigt. Der Lkw-Verkehr hingegen nach auf der A10 und A11 ab und auf der A2 nur leicht zu.
Die A2 bei Pörtschach Ost war mit 11,6 Millionen Pkw in den ersten zehn Monaten Kärntens am meisten befahrener Autobahnabschnitt, bei Krumpendorf und Kantnig waren fast elf Millionen Pkw unterwegs und auf der A10 bei Spittal an der Drau rund neun Millionen.
"Die Zunahme des Autoverkehrs ist kein Naturgesetz. Neben der Verbesserung des öffentlichen Verkehrsangebots ist vor allem Mobilitätsmanagement sehr wirksam, um das Mobilitätsverhalten zu verändern und damit Staus zu verringern", stellt VCÖ-Expertin Katharina Jaschinsky fest.
Firmen können ihren Beschäftigten Öffi-Jobtickets oder Jobräder anbieten, Fahrgemeinschaften fördern und bei neuen Betriebsstandorten auf die gute Erreichbarkeit mit dem Öffentlichen Verkehr achten. Mobilitätsmanagement setzen beispielsweise in Kärnten bereits Infineon und Mahle in St. Michael ob Bleiburg. In Oberösterreich ist es der Sparkasse OÖ gelungen, in einem Jahr 428.000 Pkw-Kilometer durch den Umstieg auf Öffentlichen Verkehr, Fahrrad oder Fahrgemeinschaften zu vermeiden. Freizeiteinrichtungen und Tourismusregionen sind gefordert Anreize zu setzen, damit mehr Gäste öffentlich oder mit dem Fahrrad anreisen. Dass dies möglich ist, zeigen bereits heute etliche Beispiele.
Auch in der Kombination Fahrrad und Bahn liegt großes Potenzial. Viele Menschen wohnen in Raddistanz zum Bahnhof. "Fahrrad und Bahn sind die Umweltschutz-Zwillinge in der Mobilität. Damit diese verstärkt genutzt werden, ist erstens eine gute Rad-Infrastruktur zu den Bahnhöfen wichtig und zweitens ausreichend qualitätsvolle, wettergeschützte Fahrradabstellplätze", betont VCÖ-Expertin Katharina Jaschinsky.
Die immer beliebter werdenden Elektro-Fahrräder erhöhen die Reichweite von Fahrrädern und ermöglichen damit mehr Beschäftigten direkt mit dem Fahrrad zur Arbeit zu fahren. Auch deshalb ist die weitere Verbesserung der Rad-Infrastruktur sehr wichtig.
Im Unterschied zum Straßenausbau, der teuer ist und wie die Erfahrung zeigt zu mehr Kfz-Verkehr führt, reduzieren diese Maßnahmen die Verkehrsbelastung für Anrainerinnen und Anrainer und die Staus auf den Straßen, betont der VCÖ.
Foto: ASFINAG Webcam