LH Kaiser und Landessportdirektor Arthofer: Kärnten übernimmt Verantwortung und steht den Vereinen zur Seite. Versprochene Unterstützung vom Bund ist nie gekommen.
Das Jahr 2022 hat in allen Lebensbereichen enorme Teuerungen gebracht. Da auch alle Sportvereine betroffen sind, wird diesen ein Paket zur Abfederung zur Verfügung gestellt. Das wurde heute, Dienstag, bei einer Pressekonferenz im Spiegelsaal der Landesregierung in Klagenfurt von Sportreferent Landeshauptmann Peter Kaiser und Landessportdirektor Arno Arthofer gemeinsam mit Verantwortlichen der drei Dachverbände mitgeteilt.
„In einer gemeinsamen Sitzung mit den Dachverbänden haben wir uns sehr rasch darauf verständigt, unbürokratisch alles zu tun, um der großen Kärntner Sportfamilie zur Seite zu stehen“, sagte der Landeshauptmann. In Summe würden 540.000 Euro freigemacht, die in einem entsprechenden Kriterienkatalog den Vereinen zur Verfügung gestellt würden. „Ich freue mich über den Schulterschluss aller Dachverbände, das zeigt, dass wir in Kärnten eng kooperieren. Der Beschluss soll in der nächsten Regierungssitzung am 20. Dezember 2022 erfolgen, damit alles im Sinne des Kärntner Sports rasch über die Bühne gehen kann“, so Kaiser.
Berichtet hat der Landeshauptmann auch, dass aus den Mitteln des EU-Resilienzfonds zwei Millionen Euro für energiesparende dem grünen Wandel entsprechende Maßnahmen im Bereich der Sportinfrastruktur zur Verfügung gestellt würden. Diese seien für beispielsweise thermische Sanierungen oder Erneuerung von Kühl- und Heizanlagen vorgesehen und sollten Ersparnisse im laufenden Betrieb bringen.
Ein weiterer Punkt betreffe die Unterstützung sportbegeisterter Familien wie beispielsweise die Wintersportinitiative, wo gemeinsam mit der Bildungsdirektion und Schulen das kostenlose Ausleihen von Wintersportgeräten ermöglicht werde. Weiters gebe es im Rahmen der Kärntner Familiencard Ermäßigungen für einzelne Sportbereiche. „Fortgesetzt wird die Aktion der Gratis-Schwimmkurse und Gratis-Eislauftage und die finanzielle Unterstützung für Schi- und Snowboardkurse.“ Verwiesen hat Kaiser auch auf Pilotprojekte wie die tägliche Bewegungseinheit, wo in der Region Carnica+ 15 Gemeinden mit etwa 2.200 Schülerinnen und Schülern und rund 800 Kindergartenkindern in das Projekt eingebunden seien oder die Leichtathletik-Initiative für Schulen, die in der Leopold-Wagner-Arena durchgeführt werde.
Kritisiert hat der Landeshauptmann, dass die, bei der letzten Sportreferententagung von Sportminister Vizekanzler Werner Kogler versprochene Unterstützung für die Vereine, nicht angekommen sei. „Wir warten noch immer und hoffen, dass die Bundesregierung endlich finanzielle Unterstützung für gemeinnützige Sportvereine leisten wird.“
Die täglich enge Zusammenarbeit der Kärnten Sport Koordination mit den Kärntner Vereinen habe zu Tage gebracht, dass viele ehrenamtliche Funktionärinnen und Funktionäre große finanzielle Sorgen ob der Teuerung haben. „Kärnten übernimmt Verantwortung, denn es sind 1.600 Vereine mit rund 180.000 Mitgliedern sowie ca. 35.000 Funktionärinnen und Funktionären betroffen. Weiters 40 Bundesligavereine, 15 Landesleistungszentren, zwölf Trainingsmodelle, neun Landes-Leistungszentren und Trainingsmodelle mit Bundesanbindung“, berichtete Landessportdirektor Arthofer.
Großen Dank gab es von den Verantwortlichen der drei Dachverbände für diese wichtige Soforthilfe für Kärntner Vereine. Einschränkungen im bestens funktionierenden Trainings- und Wettkampfablauf seien vorprogrammiert. Existenzen von Vereinen stünden im Raum. So berichtete ASVÖ-Präsident Christoph Schasché, dass die Eishockeyhallen in Wolfsberg und Radenthein in Kürze ihren Betrieb einstellen würden. ASKÖ-Präsident NR-Abg. a.D. Anton Leikam kritisierte die Bundesregierung: „In einem Brief haben wir Minister Kogler gebeten, den Vereinen in diesen schwierigen Zeiten Förderungen zur Verfügung zu stellen, aber bis jetzt ist nichts passiert, daher sind wir Landeshauptmann Peter Kaiser doppelt dankbar für diese rasche Soforthilfe.“ Christian Cijan, Landesgeschäftsführer der Sportunion Kärnten, bezeichnete die Soforthilfe des Landes als wichtiges Signal: „Der Winter ist für die Vereine eine sehr teure Zeit und die Kosten fressen die Vereine auf, sodass Saisonverkürzungen oder sogar ein Nicht-Teilnahme am Meisterschaftsbetrieb in Betracht gezogen werden.“
Pro Dachverband gibt es 150.000 Euro, der Restbetrag wird über die UAbt. Sportkoordination abgewickelt (für Vereine, die keinem Dachverband angehörig sind). Sportvereine können einen Förderantrag über das Online-Portal des Landes Kärnten stellen und erhalten 500, 1.000 oder 1.500 Euro an Förderungen, je nachdem wie viele Kriterien erfüllt werden. Richtlinien und Förderzeitraum sind bis 18. Jänner 2023 (Fördervertrag einlangend) befristet.
Förderbar sind unvorhersehbare Mehrkosten, die Sportvereinen im Zusammenhang mit den aktuellen Teuerungen entstanden sind. Diese betreffen Energie, Investitions- und Beschaffungskosten sowie Kosten für Trainerinnen und Trainer.