Es blieb aus, was der Handel erhoffte und Gesundheitsbehörden befürchteten.
Seitens der Gesundheitsbehörden warnte man noch vor dem Ende des zweiten Lockdowns vor einem Run auf die wieder öffnenden Geschäfte. Der Handel hoffte darauf, verlorenen Umsatz doch noch wenigstens zum Teil ausgleichen zu können.
Doch wie war es tatsächlich am ersten und zweiten Tag nach dem Lockdown, am 8. Dezember, den unter normalen Umständen umsatzreichsten Tag im Jahr für den Handel?
In Klagenfurt zumindest fand der Run auf die Geschäfte und Einkaufszentren nicht statt. Am Montag, dem ersten Tag nach dem Lockdown, herrschte eine leicht erhöhte Betriebsamkeit, auch bildeten sich vor manchem Geschäft kleine Menschenschlangen. Die bildeten sich aber nicht weil die Menschen im Kaufrausch seien, wie manche Medien behaupteten, sondern weil höchstens eine Person pro 10 qm Verkaufsfläche ein Geschäft betreten darf. Geschäfte mit einer Verkaufsfläche von weniger als 10 Quadratmetern dürfen überhaupt nur von einem Kunden gleichzeitig betreten werden. Dass sich da oder dort dann schnell mal eine kleine Schlange bildet ist logisch, aber nicht einem herbeigeschriebenem Kaufrausch geschuldet.
Warum fiel der befürchtete oder erhoffte Sturm auf die Geschäfte aus?
Dafür gibt es vermutlich mehrere Gründe. Ein Grund ist sicher, dass viele Menschen davor Angst haben, sich beim Weihnachtseinkauf anzustecken. Andere geben es auch ganz offen zu, dass ohne Gastronomie das Shoppingerlebnis fehlt. Es ist das Gesamtpaket. Shoppen, Essen, Freunde treffen. All das macht Shopping aus, und das fehlt heuer einfach. So geht der Spaß verloren und man shoppt sicher von zuhause aus online. Ein weiterer Grund ist die allgemeine wirtschaftliche Lage. Viele Menschen sind oder waren in Kurzarbeit, viele sind arbeitslos, es herrscht große Unsicherheit, die Menschen haben Zukunftsängste und tatsächlich auch weniger Geld zur Verfügung. So kauft man nur, was man auch wirklich braucht, und wie jeder selber weiß, kauft man bei Shoppingtouren in der Regel so einiges, dass man in Wahrheit nicht unbedingt benötigt.
Fotos: Mein Klagenfurt