Das Thema „Innovation“ gewinnt in der Landwirtschaft immer mehr an Bedeutung. Dabei stellt der Einsatz neuester Technologie auf dem Acker und im Stall nur einen Teilaspekt dar. Längst halten neue Vertriebskonzepte, innovative Produkte und Geschäftsmodelle auf den bäuerlichen Betrieben Einzug. Die LK unterstützt die Landwirte mit einer Innovationsplattform und vielfältigen Beratungs- und Bildungsangeboten, so mit der ersten gemeinsamen Seminarreihe mit der FH Kärnten.
Innovationen bilden ein wichtiges Thema in der Bildungs- und Beratungsarbeit der Landwirtschaftskammer Kärnten. Für alle Betriebsführerinnen und Betriebsführer, die Neues wagen wollen, hat die Landwirtschaftskammer Kärnten eine Innovationsplattform entwickelt, die als One-Stop-Shop fungiert. Wer auf seinem landwirtschaftlichen Betrieb einen neuen Produktionszweig aufbauen oder in neue Vermarktungsformen einsteigen will, erhält hier Antworten auf eine Fülle von Fragen – von der passenden Produktionstechnik über die Bereiche Steuern und Finanzen bis zu Vermarktung und Unternehmensgründung. Ein attraktives Bildungsangebot ergänzt die umfassenden Beratungsleistungen der LK zum Thema „Innovation“. LK-Präsident Johann Mößler: „Die Landwirtschaft ist ein innovativer Sektor. Wir wollen die Betriebe auf ihrem Weg in eine erfolgreiche Zukunft optimal unterstützen. Das bedeutet für uns: „Alles aus einer Hand – mit der Innovationsplattform.“
Premiere: Gemeinsame Seminarreihe mit der FH Kärnten
Ein wichtiger Akzent im Bildungsbereich wurde durch die gemeinsame Konzeption einer Seminarreihe mit der Fachhochschule Kärnten gesetzt. Unter der Leitung von FH-Rektor Dr. Peter Granig, einem der arriviertesten Innovationsexperten des Landes und mit persönlichem landwirtschaftlichem Hintergrund versehen, wurde die Seminarreihe „Von der Idee zum Geschäftsmodell“ konzipiert, die im Februar 2019 startet. Darin lernen Betriebsführerinnen und -führer, wie sie ihren Betrieb innovativ umgestalten und für die Zukunft fit machen können. Zielgruppe sind bäuerliche Betriebe, die vor einer Neuorientierung stehen und die gemeinsam mit Unterstützung der FH Kärnten und der LK-Beratung neue Wege entwickeln wollen. Dabei wird speziell die Schnittstelle von Landwirtschaft und Gewerbe als Möglichkeit für Innovationen gesehen und thematisiert.
LK: Innovative Bildungs- und Beratungsschwerpunkte
Das Jahr 2019 steht bezüglich der Bildungs- und Beratungsschwerpunkte der LK Kärnten ganz im Zeichen der Innovation. Diese Fokussierung umfasst Angebote zum Thema Innovation im engeren Sinne sowie zu Bereichen mit attraktiven Perspektiven wie Fisch- und Aquakulturen, Feldgemüse, Obst- und Obstverarbeitung sowie in der Forstwirtschaft das Thema „Wertholz“. All diese Bereiche zeigen Möglichkeiten auf, wie bäuerliche Familien neue Einkommenschancen erschließen können. Sie werden dabei mit Bildungs- und Beratungsangeboten unterstützt. Dazu gibt es auch Fachexkursionen als methodischen Schwerpunkt, um die Angebote und Möglichkeiten praxisgerecht für die bäuerlichen Familien aufzubereiten.
Innovationspreis „Vifzack“
Mit Ende kommenden Jahres erfolgt der Startschuss zur 2. Auflage des bäuerlichen Innovationspreises „Vifzack“. Dieser wird gemeinsam mit dem Land Kärnten und dem Kärntner Maschinenring ausgeschrieben, um besonders innovative Produkte, Ideen und Geschäftsmodelle, die erfolgreich in die Praxis umgesetzt wurden, vor den Vorhang zu holen. Damit wollen die Organisatoren zeigen, welch enorme Potenziale die Land- und Forstwirtschaft in Kärnten aufweist. Der Preis und die Leistungen der Einreicher sollen auch Mut machen, neue Wege zu überlegen und die LK-Angebote für die Entwicklung neuer Ideen zu nutzen.
Welche positiven Wirkungen die Teilnahme am Vifzack mit sich bringt, zeigt das Beispiel von Herta und Johann Taferner vom Lindlhof bei St. Andrä im Lavanttal, Preisträger beim Vifzack 2018. Neben Urlaub am Bauernhof stellten Lavanttaler Frühlingsenten sowie Weidegänse die primären Einnahmenquellen dar. In der Einreichphase zum Vifzack entwickelten die Taferners die Idee, auch die bis dahin ungenutzten Daunen zu verarbeiten. Unter anderem werden heute hochwertige Pölster und Decken produziert und vermarktet. Dafür gab es einen Preis bei Vifzack 2018 und jede Menge Publizität. Mittlerweile erlebte sogar die erste Daunenjacke aus Eigenproduktion ihre Weltpremiere.
Große Chance: Digitalisierung in der Land- und Forstwirtschaft
Da die Digitalisierung alle Bereiche mit großer Geschwindigkeit erfasst, ist auch die Land- und Forstwirtschaft gefordert, sich neue Möglichkeiten anzueignen, um die Effizienz auf den Höfen zu steigern. Am Freitag, dem 29. März 2019 findet der erste Kärntner „Digital Farmers Day“ statt, der von der LK gemeinsam mit dem Land Kärnten, dem LFI Österreich und der Fachschule Althofen und weiteren Partnern ausgerichtet wird. Ziel ist es, die Vielfalt an digitalen Neuerungen und Möglichkeiten auf Acker, Feld und Stall für die Betriebsführer hautnah erlebbar zu machen.
FH Kärnten als Innovationsmotor
Die Fachhochschule Kärnten fungiert seit vielen Jahren als einer der Innovationsmotoren im Land. Anwendungsnahe Forschung sowie Bildung rund um das Thema „Innovation“ zeichnen dabei die FH Kärnten aus. FH-Rektor Peter Granig, seines Zeichens Professor für Innovationsmanagement und Gründer sowie wissenschaftlicher Leiter des Innovationskongresses in Villach, betont die Bedeutung von Innovation für alle Bereiche der Wirtschaft und der Gesellschaft: „Innovation ist der Schlüssel zur Zukunft. Gerade die Digitalisierung bietet enorme Chancen für den Standort.“
Seitens der FH Kärnten werden zahlreiche spezifische Ausbildungsmöglichkeiten zum Thema „Innovation“ angeboten. Dazu wird in hohem Ausmaß Forschung und Entwicklung mit Fokus auf Innovation betrieben, einerseits als Querschnittsmaterie in vielen Bereichen, andererseits speziell in Projekten wie „Smart Labs“, „digital lab“, „Innovationswerkstatt“ oder „Gründergarage“. Dank dieser Projekte wird insbesondere Startups der Zugang zur Entwicklung von Prototypen und zu F&E-Ressourcen wesentlich erleichtert.
Foto: LK/Pesentheiner
Presseaussendung von: Landwirtschaftskammer Kärnten