Die Ankündigung der Bundesregierung, bei der Rot-Weiß-Rot-Karte Änderungen vorzunehmen stößt bei Kärntens AK-Präsident Günther Goach auf Kritik:
„Heimischen Arbeitskräften werden Chancen genommen und wichtige Maßnahmen eingespart, im Gegenzug wird der Zugang für Nicht-EU-Bürger zum Arbeitsmarkt erleichtert. Das ist Zynismus in Reinkultur.“ Goach spricht von einem weiteren Anschlag auf die Arbeitnehmer und fordert: „Die Bundesregierung muss endlich etwas für die Arbeitnehmer im Land tun: Faire Löhne, gute Arbeitsbedingungen und eine breit angelegte, qualitätsvolle Facharbeiteroffensive.“
Scharfe Kritik äußerte am Dienstag Kärntens AK-Präsident Günther Goach an den geplanten Änderungen der Bundesregierung bei der Rot-Weiß-Rot-Karte: „Auf der einen Seite verschlechtern wir die Chancen einheimischer Arbeitskräfte auf Arbeitsplätze und sinnvolle Aus- und Weiterbildung, auf der anderen Seite werben wir um ausländische Arbeitskräfte.“ In diesem Zusammenhang verwies er auf die Einsparungen bei der überbetrieblichen Lehre, die es vielen volljährigen Lehrlingen im ersten und zweiten Lehrjahr unmöglich mache, ihre Ausbildungen abzuschließen und das Aus für die Aktion 20.000. „Lohn- und Sozialdumping wird ungeniert Vorschub geleistet – ein weiteres Zugeständnis an die Unternehmerlobby rund um Kanzler Kurz“, bekräftigte Goach.
Facharbeiteroffensive für Österreich statt billiger Arbeitskräfte
„Wenn wir in der EU niemanden finden, hat das mit niedrigen Löhnen und schlechten Arbeitsbedingungen zu tun – da muss der Gesetzgeber ansetzen“, erklärte Goach und erneuerte die Forderung nach einer Facharbeiteroffensive: „Ausbilden und Weiterqualifizieren lautet das Gebot der Stunde. Die Regierung darf die Unternehmen nicht aus der Verantwortung nehmen – die Firmen müssen ihren Beitrag leisten, die Facharbeiter auszubilden, die sie benötigen.“ Die Vorgehensweise der Bundesregierung starte eine Negativ-Spirale, die Österreich nachhaltig schaden werde, prophezeite Goach: „Wir holen Arbeitskräfte ins Land, die die Konkurrenz am Arbeitsmarkt befeuern: Stattdessen müssen wir jetzt, in Zeiten wirtschaftlichen Aufschwungs, gemeinsam am Ziel Vollbeschäftigung arbeiten.“
Foto: Mein Klagenfurt/Archiv
Presseaussendung von: Arbeiterkammer Kärnten