Presseaussendung von: NEOS
Umweltsprecher Michael Pock fordert lückenlose Aufklärung der Vorgänge und schlägt Reform vor
Wien (OTS) – Die Vorgänge in Kärnten rund um die Kontaminierung von Lebensmitteln und Böden mit dem Umweltgift Hexachlorbenzol (HCB) im Görtschitztal sind ein Musterbeispiel für schlechtes Krisenmanagement seitens der Landesregierung. „Die Bevölkerung wurde trotz hinreichender Verdachtsfälle viel zu spät informiert“, so NEOS-Umweltsprecher Michael Pock, „die voreilige und falsche Entwarnung durch Landesrat Christian Benger hat das Vertrauen in die Politik schwer beschädigt. Die Bevölkerung des betroffenen Tales hat ein Recht auf umgehende Aufklärung der haarsträubenden Vorgänge“.
Das tatsächliche Ausmaß des Umweltskandals ist noch immer nicht vollständig klar. Als gesichert gilt, dass das mit der Entsorgung des HCB-verseuchten Blaukalks betraute Zementwerk diesen bei zu geringer Temperatur verarbeitet hat. „Es ist eine grobe Fahrlässigkeit der zuständigen Behörden, dass bei der Entsorgung eines derart giftigen Problemstoffs nicht regelmäßig kontrolliert wird“, zeigt sich Michael Pock von den Vorgängen erschüttert.
Die Reform
„Es ist zu überlegen, die Praxis dieser Entsorgungsform zu reformieren. Hochgradige Problemstoffe sollen nur in wenigen, ständig genau kontrollierten Anlagen entsorgt werden dürfen. Sollte sich herausstellen, dass im konkreten Fall die Auflagen mit Vorsatz umgangen wurden, muss es auch Konsequenzen für die Verantwortlichen im Unternehmen geben. Der Steuerzahler musste hier viele Millionen Euro zuschießen und darf erwarten, dass die Entsorgung auch fachgerecht erfolgt.“ Für die noch immer auf der Deponie lagernden mehr als 100.000 Tonnen verseuchten Blaukalks muss umgehend ein schlüssiges und sicheres Konzept zur Entsorgung erarbeitet werden.
„Wir fordern umfassende Aufklärung und völlige Transparenz bei diesen ungeheuerlichen Vorgängen. In einem zweiten Schritt muss zwingend politische Verantwortung übernommen werden. Die Bevölkerung darf nicht im Unklaren gelassen werden“, schließt NEOS-Umweltsprecher Michael Pock.