Presseaussendung von: Energiewende Klagenfurt
Sehr geehrter Herr Bürgermeister!
Mit Verärgerung aber auch Bedauern mussten wir aus den Medien erfahren, dass die Fernwärmelösung für Klagenfurt bereits entschieden ist. Damit hat sich Ihr Versprechen, mit den Bürgerinitiativen gemeinsam konstruktiv an einer Lösung zu arbeiten, endgültig in Luft aufgelöst: Trotz intensiver Bemühungen unsrerseits war es in sieben Monaten nicht möglich, unsere Vorschläge für eine bedarfsgerechte, saubere und wirtschaftliche Fernwärmelösung einzubringen und konstruktiv zu besprechen. Wir verwehren uns daher dagegen, dass Sie von einer Einbindung, Mitarbeit oder gar Zustimmung der Bürgerinitiativen bei der Fernwärmekonzeption sprechen.
Die nun bekannt gewordenen Eckwerte zeigen, dass alle von uns vorgebrachten Bedenken gegen die ausgeschriebene Fernwärmelösung unberücksichtigt blieben. So vermissen wir – wie schon beim GDK - eine transparente, langfristige Bedarfsplanung, die auch die gesetzlich vorgegebenen hohen Einsparungserfordernisse (Wärmedämmung) berücksichtigt. Ebenso vermissen wir ein Fernwärme-Gesamtkonzept, das eine möglichst wirtschaftliche Fernwärmeerzeugung unter weitgehender Nutzung und Optimierung bestehender Einrichtungen (auf Gasbetrieb umgestelltes Fernheizwerk, dezentrale Spitzenheizwerke) und genehmigter Projekte (Biomassekraftwerk Lendorf) beinhaltet. Die Folgen dieser Versäumnisse sind eine verantwortungslose Überdimensionierung und zwangsweise eine unnötige Verteuerung der Fernwärme.
Es ist sehr bedauerlich, dass die Bevölkerung bei einer so wichtigen Angelegenheit ausgeschlossen wird und Sie die Planung und Entscheidung in Sachen Fernwärme erfolglosen Stadtwerkechefs und geschäftstüchtigen Investoren überlassen.
Die nun ins Auge gefasste "gewaltige Biomasse-Anlage der RZ-Pellets-Gruppe am geplanten GDK-Gelände" wäre etwa doppelt so groß wie die bisher größte mitteleuropäische Biomasseanlage (Wien/Simmering). Damit droht das Vorhaben ein weiteres unsinniges, teures, die Umwelt, die Anrainer und alle Klagenfurter belastendes Prestigeprojekt zu werden, gegen das wir uns mit allen zur Verfügung stehenden Mitteln zur Wehr setzen werden.
Mit freundlichen Grüßen
DI Ferdinand Stefan
"Energiewende Klagenfurt"