Presseaussendung von: Büro LR Martinz
Bereits 54 Tollwutfälle in Italien - Kärnten sorgt vor und startet am 5. und 6. Dezember eine Tollwutköder-Nofallauslage im Lesachtal
Klagenfurt (LPD). Auf Grund der gefährlichen Tollwutsituation in Italien müssen wir in der Gemeinde Lesachtal eine Tollwutköder Notfallsauslage durchführen, gibt LR Josef Martinz heute, Freitag, bekannt. Kommendes Wochenende, am 5. und 6. Dezember, erfolgt die Auslage mittels Hubschrauber. Insgesamt werden 21.600 Köder abgeworfen, allein im Lesachtal sind es 4.700 Impfköder.
Die Tollwut ist in Italien im Oktober 2008 erstmals im Resiatal aufgetreten. Daher wurde bereits im Herbst 2008 in Kärnten eine erste Notfallsauslage entlang der Grenze zu Italien durchgeführt und dann in regelmäßigen Abständen (Frühjahr und Herbst 2009) eine Auffrischungsimpfung durchgeführt. Bis dato wurden in Italien 54 Tollwutfälle registriert.
Der Seuchenzug in Italien hat sich im Jahr 2009 über die Impfgürtel Italiens hinaus ausgebreitet und es hat sich jetzt überraschend ein Seuchenherd im Raum Belluno entwickelt. Dieser Herd liegt außerhalb der Impfzonen Italiens und die betroffenen Gemeinden grenzen bereits an Osttirol. Vom 23.11 bis 30.11.09 wurden sechs Fälle im Raum Belluno gemeldet. Daher werden Impfstoffköder in Osttirol und Kärnten ausgelegt.
In Osttirol erfolgt die Auslage in den Gemeinden Abfaltersbach, Amlach, Anras, Assling,Außervillgraten,Innervillgraten, Kartitsch, Lavant, Leisach, Obertilliach, Sillian, Strassen, Tristach, Untertilliach, Heinfels und Kärnten im Verwaltungsbezirk Hermagor in der Gemeinde Lesachtal.
Die Impfköder bestehen aus einer Kapsel, die den Impfstoff enthält und eine Masse aus Rindertalg und Fischmehl aus graubrauner- schokoladeähnlicher Farbe."Die erfahrenen Piloten haben den Auftrag, die Köder nicht direkt über Häuser, Straßen und Plätze abzuwerfen. Es kann jedoch vorkommen, dass Köder auch in bewohntes Gebiet fallen. Das ist grundsätzlich nicht gefährlich, da diese durch ihr geringes Gewicht keine Beschädigungen verursachen", sagt Martinz.
Die Köder sind auch nicht giftig, da sie die Füchse nicht töten, sondern einen Impfschutz bewirken sollten. Eventuell im Wohngebiet aufgefundene Köder sollten mit einem Plastikhandschuh aufgenommen und in den Tierkörpersammelstellen der jeweiligen Gemeinde abgegeben werden.
In den Auslagegebieten sind Hundebesitzer aufgerufen, die Hunde an der Leine zu führen, um eine Aufnahme der Impfköder durch ihre Tiere zu verhindern!
Eine Aufnahme der Impfköder durch Haustiere ist ungefährlich, kann aber bei Verschlucken der Aluminiumkapseln zu Problemen im Magen-Darm-Trakt der Tiere führen. (Erbrechen, Durchfall und eventuell Fremdkörpersymptomatik). Die Gefahr für den Menschen ist gering. Sollte dennoch der Fall eintreten, dass eine Kapsel platzt und der Impfstoff in Kontakt mit den Schleimhäuten oder mit offenen Wunden kommt, wird empfohlen einen Arzt oder ein Krankenhaus zu kontaktieren. "Die Impfaktion ist die einzige Möglichkeit, Kärnten frei von Tollwut zu halten. Sie dient der Sicherheit der Menschen und dem Tierschutz", so Martinz
Foto: Büro LH Martinz