Presseaussendung von: Büro LHStv. Scheuch
LHStv. Scheuch: Besonderes Naturjuwel - Verordnung für nächstes Jahr geplant
Klagenfurt (LPD). Bisher war dieses Gebiet in Mittelkärnten (in den Gemeinden Kappel am Krappfeld und St. Georgen am Längsee) nur den Eigentümern und Bewohnern der Region und den Fachleuten des Naturschutzes beim Amt der Kärntner Landesregierung näher bekannt, welche bereits seit 1990 Erhebungen und Pflegemaßnahmen im Gebiet durchführen.
Seit Juli 2008 ist man mit der aufwändigen fachlichen Vorbereitung zur Ausweisung eines Natura 2000 bzw. Europaschutzgebietes unter dem Arbeitstitel "Natura 2000 Gebiet Elsgraben-Mannsberg" beschäftigt. Über den aktuellen Stand berichtete heute, Donnerstag, Naturschutzreferent LHStv. Uwe Scheuch im Rahmen einer Pressekonferenz.
"Was mit einer Basis von 900 ha im Gebiet Elsgraben-Mannsberg begann, beläuft sich durch das große Interesse der Grundeigentümer in Boden mittlerweile auf eine Fläche von über 2000 Hektar", teilte Scheuch mit. Damit sei dies dann das größte geschlossene Natura 2000 Gebiet außerhalb der hochalpinen Zonen, so Scheuch. Mit den Grundeigentümern sind alle Gespräche bereits abgeschlossen, im Jänner folgen Gespräche mit den großen Forstbesitzern.
"Dieses Gebiet ist aber nicht nur aufgrund der Größe einzigartig, sondern auch wegen der Qualität der vorhandenen Flora und Fauna", erklärte Scheuch. Im Gebiet kommen 19 geschützte Orchideen vor, vier europaweit seltene Buchenwald-Lebensräume (Hainsimsen-Buchenwald, Orchideen-, Illyrischer- und Waldmeister Buchenwald) und zwei Tiere deren Erhalt von herausragendem, gemeinschaftlichem Interesse ist (so genannte prioritäre Arten), nämlich der Alpenbockkäfer und der Schmetterling Russischer Bär. Das Gebiet ist somit ein im Herzen Kärntens gelegenes Naturjuwel mit weitläufigen naturnahen Flächen (ca. 400 ha Buchenwälder) und einer geradezu aufregenden Verzahnung mit der traditionellen Kulturlandschaft im Gebiet Boden. Geplant ist die Verordnung des Gebietes für den Sommer 2010.
Foto: Büro LR Scheuch