Pressemeldungen August 2025
„Trottel“ ist das beliebteste Schimpfwort im Straßenverkehr
Im Straßenverkehr geht es nicht immer freundlich zu. Vor allem bei Konflikten wird in Österreich gerne geschimpft. Am häufigsten fällt laut einer aktuellen Befragung der Präventionsinstitution KFV das Wort „Trottel“ oder „Volltrottel“. 19 Prozent der Befragten nannten diesen Ausdruck als gängigstes Schimpfwort. Ebenfalls weit verbreitet sind Begriffe rund um das menschliche Hinterteil mit 17 Prozent.
Die Erhebung zeigt, dass sich viele Verkehrsteilnehmer ärgern. Mehr als zwei Drittel der 2.260 befragten Personen gaben an, dass die Spannungen im Straßenverkehr in den vergangenen fünf Jahren spürbar zugenommen haben. Hauptgründe dafür sind Stress, Unaufmerksamkeit und Ablenkung. Die meisten Konflikte treten zwischen Auto- und Radfahrern auf, gefolgt von Auseinandersetzungen zwischen Autofahrern sowie zwischen Autos und E-Scootern.
92 Prozent der Befragten sind überzeugt, dass E-Bikes, Lastenräder und E-Scooter das Verkehrsgeschehen deutlich verändert haben. KFV Experte Klaus Robatsch erklärt, dass für diese Fahrzeuge die gleichen Vorschriften wie für Fahrräder gelten, solange sie bestimmte Leistungsgrenzen nicht überschreiten. Da sie sich jedoch gemeinsam mit Autos auf denselben Wegen bewegen, kommt es immer wieder zu Konflikten.
Die Unfallzahlen belegen die Problematik: Im Jahr 2024 wurden rund 45.000 Menschen bei Unfällen mit Fahrrädern, E-Bikes und E-Scootern verletzt, 39 Personen verloren ihr Leben. 2025 dürfte die Zahl der Todesopfer noch höher liegen. Auch das Ziel der österreichischen Verkehrssicherheitsstrategie von maximal 310 Toten im Straßenverkehr wird mit prognostizierten 369 Getöteten nicht erreicht.
Die Befragten gaben auch an, welches Verhalten sie am meisten stört. Bei Autofahrern stehen zu schnelles Fahren, nicht blinken und das Einfahren in Kreuzungen bei Gelblicht an der Spitze. Radfahrer sorgen für Ärger, wenn sie auf Gehsteigen fahren, sich durch Autos durchschlängeln oder beim Abbiegen kein Handzeichen geben.
Wer andere in der Öffentlichkeit beleidigt, macht sich nicht nur strafbar, sondern erhöht auch das Risiko, dass aus einem Wortgefecht eine gefährliche Situation wird. Deshalb rät das KFV zu mehr Achtsamkeit und Rücksichtnahme. Breitere Radwege und eine vom Autoverkehr getrennte Infrastruktur könnten außerdem helfen, die Lage zu entspannen.
Foto: Symbolbild