Pressemeldungen August 2025
KABEG macht ihre Spitäler klimafit
Das Gesundheitssystem ist stark von den Folgen des Klimawandels betroffen und verursacht selbst hohe Emissionen. Vor allem der Energieverbrauch und das Abfallaufkommen sind große Herausforderungen. Die KABEG hat diese Themen schon früh aufgegriffen und gilt österreichweit als Vorreiter.
Bereits 2011 wurde der gesamte Verbund als erster in Österreich EMAS-zertifiziert. Dieses europäische Umweltmanagementsystem wird jährlich extern überprüft. „Das steht für echte Maßnahmen und messbare Ergebnisse“, betonte Gesundheitslandesrätin Beate Prettner bei einer Pressekonferenz im LKH Villach.
Die aktuelle EMAS-Umwelterklärung 2025 zeigt große Erfolge: Seit 2010 konnten die CO2-Emissionen um mehr als die Hälfte gesenkt werden. Der Stromverbrauch ging um 12,3 Prozent zurück, das sind 6,6 Millionen Kilowattstunden. Der Wasserverbrauch verringerte sich um 43,5 Prozent.
Ein wichtiges Element sind die sogenannten Green Teams, die es an allen fünf Standorten gibt. Das erste wurde am LKH Villach gegründet. Mitarbeitende aus allen Bereichen bringen Ideen ein, die von Recycling von Narkosegasen bis hin zu chemiefreier Reinigung reichen. „Veränderung entsteht durch Menschen, die Verantwortung übernehmen“, so Prettner.
Auch in Klagenfurt werden laufend Maßnahmen umgesetzt. Am Klinikum Klagenfurt wurden zuletzt sieben neue Photovoltaikanlagen errichtet. Seit 2010 hat sich die Produktion von Sonnenstrom damit mehr als verdoppelt. Neben den ökologischen Vorteilen bringt Nachhaltigkeit auch finanzielle Einsparungen: Allein durch Energieoptimierungen spart die KABEG jedes Jahr rund 400.000 Euro.
„Als Mitglied im Österreichischen Verband Grüner Krankenhäuser profitieren wir vom Austausch mit anderen Einrichtungen. So setzen wir Ideen schneller um“, erklärte Wolfgang Deutz, Kaufmännischer Direktor am LKH Villach. Dort wurden etwa die OP-Lüftung und der Energieverbrauch so angepasst, dass Einsparungen erzielt werden, die dem Jahresstromverbrauch von 35 Einfamilienhäusern entsprechen.
Die Kooperation mit dem Klimabündnis, mit Schulen und Hochschulen sowie mit der Stadt Villach im Rahmen des neuen Nikolaiquartiers soll zusätzlich Bewusstsein schaffen. Die Interdisziplinäre Tagesklinik in Villach dient als Pilotstation, um neue Abläufe im kleinen Rahmen zu testen.
Auch die medizinische Versorgung profitiert von den Maßnahmen. „Wir setzen in der Verpflegung auf die Planetary Health Diet mit überwiegend pflanzlicher Ernährung und weniger Fleisch und Milchprodukten. Das stärkt die Gesundheit der Patientinnen und Patienten und senkt den ökologischen Fußabdruck“, erklärte Elke Schindler, Medizinische Direktorin in Villach.
Ein Beispiel für aktives Engagement ist das Green Team am LKH Villach. Was 2021 klein begann, ist inzwischen ein Team mit zwölf Themenfeldern, das an Lösungen für Energieeffizienz, Abfallvermeidung und klimafreundliche Ernährung arbeitet. „Jede Berufsgruppe kann einen Beitrag leisten. Gemeinsam schaffen wir echte Veränderung“, sagte Simon Wurzer, Abteilungsleiter für Pflege.
Die Maßnahmen reichen von Biomüllsammlung über die Überprüfung der Nachhaltigkeit von Medizinprodukten bis hin zu Lichtstickern mit der Aufschrift „Licht aus“. Auch der Einsatz von nachhaltigen Materialien und die Umstellung im Stationsalltag tragen dazu bei, die Folgen des Klimawandels abzufedern.
„Klimaschutz im Klinik-Alltag ist machbar und zahlt sich ökologisch und wirtschaftlich aus. Ich danke allen Mitarbeitenden, die diesen Weg mitgehen“, betonte Prettner.
Foto: LPD Archiv