Pressemeldungen August 2025
Deutlich mehr Unternehmensgründungen in Kärnten
Besonders in Klagenfurt, Spittal und Villach ist die Gründungsdynamik hoch. Die Wirtschaftskammer Kärnten fordert bessere Rahmenbedingungen für Gründer und Übernehmer.
Im ersten Halbjahr wurden 1.321 neue Unternehmen gegründet, was einem Anstieg von 11,1 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum entspricht. Ohne den Berufszweig der Personenbetreuung gerechnet, ist dies ein klares Signal für die Attraktivität des Standorts. Spitzenreiter bei den Bezirken ist Klagenfurt Stadt, gefolgt von Spittal und Villach Stadt.
Bei den Gesellschaften führt die GmbH. 45 Prozent der Gründer sind Frauen, das Durchschnittsalter liegt wie im Vorjahr bei 36,7 Jahren. Die meisten Neugründungen entfallen auf die Sparten Gewerbe und Handwerk, Handel sowie Information und Consulting. Sieben von zehn neuen Selbständigen streben nach mehr Selbstbestimmung und zeitlicher Flexibilität, ebenso viele möchten „der eigene Chef“ sein. Fast die Hälfte startet nebenberuflich, 46 Prozent steigen vollversichert in die Selbstständigkeit ein.
Herausforderungen bestehen vor allem bei Sozialversicherung, Steuern und Abgaben (28,9 Prozent) sowie bei der Finanzierung. 26,5 Prozent der Gründer setzen auf Bankkredite, 24,1 Prozent auf Eigenmittel.
516 Unternehmen wurden 2024 in Kärnten übergeben, ein Plus von 5,3 Prozent im Vergleich zu 2023. Immer häufiger erfolgen diese Übergaben planvoll, sowohl innerhalb der Familie als auch an externe Nachfolger. Bis 2029 stehen österreichweit über 51.500 Betriebe zur Übergabe an – mehr als 690.000 Arbeitsplätze sind betroffen.
Die Wirtschaftskammer Kärnten und die Junge Wirtschaft Kärnten fordern unbürokratische Förderungen, schnellen Zugang zu Arbeits- und Wohnraum, eine funktionierende Infrastruktur sowie moderne Bildungsangebote. Zudem sollen Übernehmer durch besseren Kapitalzugang und steuerliche Entlastungen unterstützt werden.
Das Angebot umfasst persönliche Beratung, Hilfe bei Gewerbeanmeldung, Sozialversicherung, steuerlichen Fragen, Nachfolgeplanung, Businessplänen und tragfähigen Geschäftsmodellen. Ergänzt wird es durch kostenlose Workshops und Online-Tools wie den Mindestumsatzrechner oder den Rechtsform-Ratgeber. Die WK-Nachfolgebörse hilft, Betriebe oder geeignete Nachfolger zu finden, und geförderte Experten begleiten bei der Erstellung von Übergabekonzepten.
Foto: Mein Klagenfurt