In der Kirchengasse in Klagenfurt errichtet die Kelag auf einer Fläche von rund 45.000 Quadratmetern die größte Freiflächen-Photovoltaikanlage in Kärnten. Sie wird aus etwa 7.650 PV-Modulen bestehen und pro Jahr Sonnenstrom für rund 1.400 Haushalte liefern. Das Areal wird zu einer „Sonnen.Wiese“, einer Biodiversitätsfläche mit hohem ökologischen Wert für Pflanzen und Tiere umgestaltet.
4,8 Millionen Kilowattstunden Strom aus Sonnenlicht
„Mit der Konzeption für die ‚Sonnen.Wiese‘ erreichen wir zwei wichtige ökologische Ziele“, sagt Kelag-Vorstandssprecher Manfred Freitag. „Wir können pro Jahr rund 4,8 Millionen Kilowattstunden grünen Strom aus Photovoltaik erzeugen, das entspricht dem Jahresbedarf von rund 1.400 Haushalten mit einem durchschnittlichen Verbrauch und bedeutet eine CO2-Einsparung von rund 3.600 Tonnen pro Jahr. Wir stärken damit unsere Stromerzeugung aus erneuerbarer Energie und schaffen gleichzeitig durch eine Reihe von Maßnahmen eine Biodiversitätsfläche im Stadtgebiet. Sie wird Lebensraum für viele Pflanzen- und Tierarten sein.“
Von der rund 45.000 Quadratmeter großen Fläche werden etwa 20.000 Quadratmeter für die Stromerzeugung aus Photovoltaik genutzt, hier werden die Photovoltaik-Module in Süd-Ausrichtung installiert. „Es freut uns, dass unser neues Tochterunternehmen PVI GmbH (Photovoltaic Installations) die Paneele für diese Anlage liefert“, betont Freitag. Dieses Sonnenkraftwerk hat eine Gesamtleistung von 4.150 kWp. Das entspricht der Leistung von 830 PV-Anlagen auf Einfamilienhäusern mit einer angenommenen Leistung von jeweils 5 kWp. Die Kelag investiert rund 4 Millionen Euro in dieses Projekt. Die „Sonnen.Wiese“ wird im zweiten Quartal des kommenden Jahres in Betrieb gehen und Sonnenstrom ins Netz liefern.
Beitrag zur Energiewende
„Die verstärkte Stromerzeugung aus erneuerbarer Energie ist ein wesentlicher Pfeiler der Energiewende hin zur nachhaltigen und umweltfreundlichen Energieversorgung ohne fossile Energie“, erläutert Danny Güthlein, Vorstand der Kelag. „Dazu gehören Wasserkraft, Windkraft und Photovoltaik. Weil das Photovoltaik-Potenzial auf Dächern nicht ausreicht, brauchen wir zusätzlich Photovoltaik-Anlagen auf Freiflächen. Deshalb gehört der Ausbau von Photovoltaik auch auf Freiflächen zu unserer Unternehmensstrategie. Mit dem Projekt ‚Sonnen.Wiese‘ können wir zeigen, dass mit der Erzeugung von Sonnenstrom ein ökologisch wertvoller Nebennutzen erzielt werden kann.“ Die naturverträgliche Photovoltaik-Anlage „Sonnen.Wiese“ stärkt die Stromerzeugung aus erneuerbarer Energie, trägt zur Sicherheit der Stromversorgung und zur Energie-Unabhängigkeit bei, bedeutet aktiven Naturschutz und ist ein wichtiger Schritt zur Erreichung der Klimaziele. „Uns geht es um die sichere und nachhaltige Versorgung unserer Kunden mit grüner Energie aus der Region für die Region. Im Sommer wird die Photovoltaik einen wesentlichen Beitrag zur Stromversorgung leisten, im Winter brauchen wir die Windkraft“, betont Güthlein.
Kaiser: Wir brauchen einen vernünftigen Mix aus Wasserkraft, Photovoltaik und Wind
Einen Mehrfachnutzen und Mehrfachgewinn sieht Landeshauptmann Peter Kaiser in der Realisierung des Projektes: „Mit der Sonnen.Wiese wird der Enkelverantwortung, der wir seitens des Landes Kärnten ein Hauptaugenmerk widmen, Rechnung getragen. Die aktuellen Entwicklungen mit dem Angriffskrieg Russlands in der Ukraine und die damit zusammenhängende Energiekrise, die uns unsere Abhängigkeit schmerzhaft vor Augen geführt hat, machen deutlich, dass es in vielen Bereichen zu einem Umdenken kommen muss. Nur wenn wir überholte Dogmen abwerfen und Mut zu neuen Wegen haben, wird es uns gelingen, den in den nächsten Jahren weiter steigenden Energiebedarf so abzudecken, dass auch unsere Kinder und Enkelkinder das Fundament für ein lebenswertes Umfeld mit einer intakten Natur und Umwelt vorfinden. Dazu braucht es unter anderem einen vernünftigen Energie-Mix aus Wasserkraft, Sonne und auch Windkraft. Wenn wir die Wahl zwischen Photovoltaik und Windkraft auf der einen und Kohle- und Atomkraft auf der anderen Seite haben, dann sollten wir in Österreich und Kärnten wissen, wofür wir uns entscheiden. In diesem Sinne bin ich auch froh, dass die Kelag ihre Gewinne sinnvoll und nachhaltig in Kärnten investiert.“
Scheider: Wertvoller Beitrag der Kelag
Christian Scheider, Bürgermeister der Landeshauptstadt Klagenfurt am Wörthersee begrüßt das Projekt der Kelag. „Klagenfurt ist auf dem Weg zur Klimaneutralität. Als einzige österreichische Stadt wurde unsere Landeshauptstadt kürzlich von der Europäischen Kommission als eine von 100 Klima-Vorzeigestädten ausgewählt und darf sich nun dem ehrgeizigen Ziel stellen, bis 2030 ihre Klimaneutralität zu erreichen. Um diesem Ziel Schritt für Schritt näher zu kommen, ist es wichtig, dass auch verstärkt auf eine nachhaltige und umweltfreundliche Energieversorgung gesetzt wird. Mit dem Bau einer naturverträglichen Photovoltaikanlage leistet die Kelag einen wertvollen Beitrag.“
Ökologische Konzeption der „Sonnen.Wiese“
Die Lagler, Wurzer & Knappinger Ziviltechniker GmbH aus Villach begleitet das Projekt „Sonnen.Wiese“ ökologisch. „Bereits heute setzen wir die ersten Biodiversitätsschritte“, erklärt Josef Knappinger, Ingenieurkonsulent für Landschaftsplanung und Landschaftspflege. „Anstelle eines Spatenstiches pflanzen wir gemeinsam einige Sträucher der Hecke, die die ‚Sonnen.Wiese‘ umschließen wird.“ Ziel des Projektes ist die ökologische Aufwertung der gesamten Fläche, um alternative Lebensräume für Pflanzen und Tiere in der Stadt zu schaffen. „Viele Pflanzenarten, Insekten und andere Wildtiere bekommen hier einen Lebensraum. Die Fläche wird als natürliche Wiese angelegt, in einigen Bereichen sind besonders artenreiche Magerwiesenstreifen geplant. Für alle Wiesenflächen sind verschiedene Mähzeiten vorgesehen, um die Artenvielfalt zu fördern. In den Randbereichen legen wir Hecken mit heimischen Gehölzen an, sie werden Lebensraum für viele Vogelarten sein“, erläutert Knappinger. „Weiters sollen Nisthilfen, Stein- und Totholzhäufen zusätzliche Lebensräume und Rückzugsgebiete für unterschiedliche Tiergattungen bieten. Wir erwarten in dieser Biodiversitätsinsel eine Vielzahl von regionalen Pflanzen- und Tierarten, ein Monitoring wird die Entwicklung im Laufe der kommenden Jahre begleiten.“
Factbox „Sonnen.Wiese“
45.000 m2 Gesamtfläche
20.000 m2 Fläche für die Installation von 7.650 Photovoltaik-Modulen
4.150 kWp Leistung
4,8 Millionen kWh Sonnenstrom pro Jahr (entspricht dem Bedarf von 1.400 Haushalten)
3.600 Tonnen CO2-Einsparung pro Jahr
Inbetriebnahme im 2. Quartal 2023
Kelag investiert 4 Millionen Euro
Foto: KELAG