Presseaussendung von: Landwirtschaftskammer Kärnten
LK-Präsident Mößler fordert aufgrund der positiven Marktsignale Preisanpassungen nach oben. Lebensmittelhandel darf jetzt höhere Bauernpreise nicht blockieren!
Auf den internationalen Märkten ist es in den letzten Wochen zu einem deutlichen Anstieg der Notierungen für Milch- und Milchprodukte gekommen. Diese zeigen den höchsten Wert seit Oktober 2015. Auf den europäischen Märkten hat auch der Preis für Butter zuletzt stark angezogen und liegt nun über dem Wert von September 2014. Auch die Versandmilch notiert bereits wieder deutlich über den durchschnittlichen europäischen Bauernmilchpreisen.
Der Kärntner Landwirtschaftskammerpräsident Johann Mößler verlangt angesichts dieser positiven Entwicklungen eine rasche Anhebung der Bauernmilchpreise. „Die genossenschaftlich organisierten Molkereien müssen ihre Verantwortung gegenüber ihren Lieferanten jetzt sehr ernst nehmen. Die Bauern brauchen jeden Euro – eine Milchpreiserhöhung muss zum ehestmöglichen Zeitpunkt umgesetzt werden!“, fordert der LK-Präsident von den Molkereivertretern.
Mößler sieht aber vor allem den Lebensmittelhandel in der Pflicht, der weiterhin auf billigen Preisen beharrt und die Molkereien damit unter Druck setzt. „Angesichts des internationalen Marktumfeldes darf der heimische Lebensmittelhandel jetzt höhere Bauernmilchpreise nicht blockieren. Zeigt der Preistrend nach unten, fordert der Handel wöchentlich geringere Preise von den Molkereien, zeigt der Preistrend nach oben, geht man in den Einkaufsabteilungen der Konzernzentralen auf Tauchstation!“, kritisiert der Kammerpräsident.
Ein „künstliches Verzögern“ höherer Bauernpreise durch den Handel wäre laut dem LK-Präsident ein klarer Verstoß gegen einen fairen Wettbewerb. Zudem sei es eine „miese Taktik“, die Konzerngewinne auf dem Rücken der Bauern zu maximieren. „Viele Konsumenten haben längst begriffen, dass ein paar Cent mehr bei Milch- und Milchprodukten aufs Jahr gerechnet nicht ins Gewicht fallen, sie dafür aber eine nachhaltige, bäuerliche Landwirtschaft in Kärnten sichern. Diese Einsicht fehlt dem Handel derzeit noch“, betont der Kammerpräsident abschließend.
Foto: LK Kärnten/Helge Bauer