Im Jagdjahr 2023/2024 waren es genau 441, in den vergangenen fünf Jahren insgesamt mehr als 2.500. Auch Rehe, Füchse und Dachse sind betroffen – über 4.200 Wildtiere verendeten im vergangenen Jahr im Straßenverkehr.
Je mehr Verkehr und je höher die Geschwindigkeit, desto größer das Risiko.“ Derzeit ziehen sich rund 11.700 Kilometer Straßen durch Kärnten, sie zerschneiden wichtige Lebensräume und führen zu immer mehr Verkehrsopfern unter Wildtieren.
Zersiedelung und Bodenverbrauch als Ursachen
Neben dem reinen Verkehrsaufkommen kritisieren VCÖ und WWF auch die zunehmende Zersiedelung und den hohen Bodenverbrauch. „Jede neue Straße, jede Siedlung am Ortsrand bringt zusätzlichen Verkehr und gefährdet Tierleben“, sagt WWF-Experte Simon Pories. Österreich verliert laut WWF derzeit rund elf Hektar Boden pro Tag, deutlich mehr als das angestrebte Ziel von 2,5 Hektar.
VCÖ und WWF fordern deshalb einen klaren Kurswechsel: Stärkung von Ortskernen, Reduktion des Bodenverbrauchs und gezielte Anreize im Finanzausgleich und Steuersystem, damit Supermärkte, Betriebe und Wohnanlagen nicht mehr auf der „grünen Wiese“ entstehen.
Auch das Mobilitätsverhalten zählt
Weniger Verkehr rettet Leben – nicht nur menschliche. Fahrgemeinschaften, der Umstieg auf den Öffentlichen Verkehr oder das Fahrrad bei kurzen Strecken würden nicht nur Umwelt und Klima entlasten, sondern auch das Risiko für Wildtiere senken.
Im Bundesländervergleich liegt Kärnten mit seinen 441 überfahrenen Hasen pro Jahr zwar hinter Spitzenreiter Niederösterreich (8.486), doch auch hier ist Handlungsbedarf gegeben. „Jede Maßnahme, die den Flächenfraß und den Verkehr eindämmt, ist auch ein Beitrag zum Artenschutz“, so Gratzer.