Trotz eines bundesweiten Rückgangs der Bauwirtschaft um drei Prozent zeigt Kärnten 2024 eine positive Entwicklung: Das Bauvolumen im südlichsten Bundesland stieg um 1,7 Prozent auf insgesamt 1.459,6 Millionen Euro.
Wesentlicher Treiber dieser Entwicklung sind öffentliche Bauaufträge. Sie legten um 7,7 Prozent auf 834,1 Millionen Euro zu. Die privat vergebenen Bauleistungen hingegen gingen um 5,3 Prozent auf 625,5 Millionen Euro zurück. Landeshauptmann Peter Kaiser und Finanzreferentin Gaby Schaunig betonen die Bedeutung öffentlicher Investitionen als Konjunkturmotor und Arbeitsplatzgarant in wirtschaftlich angespannten Zeiten.
„Öffentliche Bauaufträge sind unverzichtbar – sie schaffen und sichern Arbeitsplätze und stärken die regionale Wirtschaft“, so Kaiser. Für 2025 sind bereits Investitionen von rund 1,3 Milliarden Euro durch die öffentliche Hand vorgesehen, davon 421 Millionen Euro durch das Land Kärnten. Besondere Schwerpunkte liegen auf dem Hochbau (252 Mio. Euro) und dem Tiefbau (146 Mio. Euro).
Während österreichweit der Hochbau um 6,1 Prozent schrumpfte, blieb dieser Bereich in Kärnten mit 705,1 Millionen Euro nahezu konstant (+0,4 Prozent). Der Tiefbau legte um 3,4 Prozent auf 528 Millionen Euro zu, bei einem bundesweiten Plus von nur 1,1 Prozent. In der Sparte „Vorbereitende Baustellenarbeiten und spezielle Bautätigkeiten“ wurde in Kärnten ein Wachstum von 2,2 Prozent erzielt – auch hier entgegen dem nationalen Trend.
Besonders erfreulich fiel der Dezember aus: Im Vergleich zum Vorjahresmonat verzeichnete Kärnten ein Produktionsplus von über 56 Prozent. Laut Schaunig gingen mehr als zwei Drittel dieses Anstiegs auf öffentliche Aufträge zurück, vor allem im Bereich Sanierung von Wohn- und Siedlungsbauten.
„Investitionen in die Bauwirtschaft stärken nicht nur den Standort, sondern auch den sozialen Zusammenhalt – das muss auch bei bundesweiten Sparmaßnahmen berücksichtigt werden“, so Schaunig.
Mit Salzburg (+2,9 Prozent) liegt Kärnten 2024 an der Spitze der Bauwirtschaftsentwicklung in Österreich. Die österreichweite Bauproduktion belief sich auf 25,8 Milliarden Euro, wobei der Rückgang vor allem auf ein Minus im privaten Sektor (-6 Prozent) zurückzuführen ist.