Der renommierte Kärntner Maler und Fotograf Manfred Bockelmann hat gemeinsam mit Bewohnerinnen und Bewohnern des Marienhofs in Maria Saal Tonkunstwerke und Bilder erarbeitet. Das besondere Kreativprojekt war eine Bereicherung sowohl für die Menschen mit Behinderung, die neue Talente entfalten konnten, wie auch für den Künstler, der wertvolle Eindrücke gewinnen durfte. Im Rahmen einer vom Rotary Club Klagenfurt organisierten Vernissage wurden die Objekte am 15. April im Marienhof präsentiert und zum Verkauf angeboten. Durch die Erlöse des Sozialprojektes wurde eine beträchtliche Summe zur Realisierung der Naturbeschattung im Garten des Marienhofs erwirkt.
„Wenn ich da bin, bin ich beseelt – und die Kinder auch. Das sehe ich an ihren Augen, wenn sie wahrnehmen, dass sie eine Spur ihrer Existenz hinterlassen“, reflektiert Manfred Bockelmann die Zeit mit den Bewohner*innen des Marienhofs. Der Marienhof in Maria Saal gehört zu den Sozialen Einrichtungen der Barmherzigen Schwestern von Zams in Tirol. Das Haus bietet 39 Menschen mit Behinderung lebensbegleitendes Wohnen. Ein Daheim mit familiärer Atmosphäre und professioneller Pflege, Betreuung und Begleitung, in dem sinnvolle Tätigkeiten und individuelle Förderung ermöglicht werden – dafür stehen 70 Mitarbeiter*innen aus unterschiedlichen Fachbereichen rund um die Uhr im Einsatz.
Kreatives Miteinander bestärken
Die Entfaltung ihrer kreativen Potenziale ermöglicht es Menschen mit Behinderungen, ihre Bedürfnisse, Wünsche und Gefühle auf einzigartige Weise zu kommunizieren. „Man hat zunächst eine Schwellenangst, weil man Mitleid empfindet. Aber an der Reaktion und Konzentration dieser schwer beeinträchtigten Menschen sieht man, dass sie sich freuen“, beschreibt Manfred Bockelmann seine Eindrücke rund um den berührenden Entstehungsprozess der Kunstwerke. Über mehrere Wochen fand eine Art Dialog statt, in dem der Künstler, die unter seiner Anleitung entstandenen Tonkunstwerke und Bilder der Gruppe im Alter von 7 bis 52 Jahren auch selbst aktiv mitgestaltete.
Großes Interesse für ausgestellte Werke
Das Projekt trägt somit eine starke gemeinschaftliche Komponente in sich, die durchaus ein wesentliches Zeichen für eine erhöhte Sichtbarkeit und aktive Teilhabe von Menschen mit Behinderung auch in der Kunst- und Kulturlandschaft setzt. Anlässlich der Vernissage, zu der der Rotary Club Klagenfurt Wörthersee in den Marienhof lud, fanden erfreulich viele der gezeigten Kunstwerke neue Besitzer*innen. Der Gesamterlös des Sozialprojektes ergeht an die Behinderteneinrichtung. Hausleiterin Barbara Wrumnig, BA MSc, freute sich sehr über den Erfolg der Aktion: „Ich möchte mich bei allen am Projekt beteiligten Personen herzlich für das Engagement und die schönen gemeinsamen Momente bedanken. Besonders bei Manfred Bockelmann für die Umsetzung und die liebevolle Begegnung mit den Bewohner*innen sowie dem Rotary Club Klagenfurt Wörthersee, der das Projekt überhaupt ermöglicht hat. Den Mitarbeiter*innen des Hauses danke ich ebenso von Herzen – für die Unterstützung und die tagtägliche Liebe zum Beruf. Mit dem Erlös dieses Sozialprojektes können wir im Marienhof einen langjährigen Wunsch erfüllen und unseren schönen Garten, der mit den Bewohner*innen so oft wie möglich genutzt wird, mit einer Naturbeschattung versehen. Dies ermöglicht dann auch an heißen Sommertagen viele schöne Stunden im Freien.“
Foto: Maria Wawrzyniak