„Im Zuge unserer Wirtschaftsbereichskonferenz Handel haben wir einstimmig eine Resolution gegen die Pläne der Rewe-Österreich-Gruppe verabschiedet“, so Günther Muhrer, Regionalsekretär der Gewerkschaft GPA und zuständig für den Bereich Handel in Kärnten.
Über zwei Drittel der Handelsangestellten in Kärnten sind Frauen; viele von ihnen mit Kindern in betreuungs- und schulpflichtigem Alter. „Kinderbildungs- und Betreuungseinrichtungen haben in der Regel zwischen 7.00 und 17.00 Uhr geöffnet. Die Vereinbarkeit von Beruf und Familie ist jetzt schon eine Herausforderung. Diese Situation darf mit erweiterten Öffnungszeiten nicht noch verschärft werden“, so der Gewerkschafter weiter.
Er wertet die Pläne der Rewe-Gruppe zudem als einen Affront gegen die Beschäftigten der Kinderbildungs- und Betreuungseinrichtungen. Auch der öffentliche Verkehr ist in vielen Regionen auf derartige Öffnungszeiten nicht ausgelegt. „Diesen Versuch der Gewinnmaximierung auf dem Rücken der Allgemeinheit, die letztendlich die Kosten dafür tragen muss, lehnen wir mit aller Deutlichkeit ab“, so Muhrer entschieden.
„Angestellte in Handelsbetrieben müssen schon lange vor und nach Öffnungs- und Schließzeiten in den Geschäften – oft auch unbezahlt - Arbeiten leisten“, so Muhrer. „Anstatt die Rahmenbedingungen für die Beschäftigten im Handel zu verbessern, wird man mit einer Verlängerung der Öffnungszeiten für eine noch höhere Arbeitsbelastung sorgen und so den ständig beklagten Personalmangel in der Branche weiter anheizen“, erklärt Muhrer.
Den Unmut zu diesen Plänen auch unter den Kärntner Handels-BetriebsrätInnen bringt ein einstimmiger Beschluss einer Resolution gegen die Verlängerung der Geschäftsöffnungszeiten zum Ausdruck.
Foto: Mein Klagenfurt