Die Zahl der Fahrraddiebstähle ist im Vorjahr in Kärnten zum zweiten Mal in Folge gestiegen, auf 897, informiert die Mobilitätsorganisation VCÖ. Innerhalb Kärntens passierten in Klagenfurt die meisten Fahrraddiebstähle.
Erfreulich: Der Bezirk Hermagor ist gemeinsam mit dem steirischen Bezirk Murau Österreichs Bezirk mit der niedrigsten Anzahl an Fahrraddiebstählen. Die Aufklärungsquote ist in Kärnten mit rund sieben Prozent niedrig. Der VCÖ fordert mehr sichere Fahrrad-Abstellplätze bei Freizeiteinrichtungen, Einkaufsstraßen und Bahnhöfen. Wichtig ist, das abgestellte Fahrrad immer abzusperren und ein gutes Fahrradschloss zu verwenden.
In Kärnten ist im Vorjahr die Zahl der Fahrradiebstähle um elf Prozent auf 897 gestiegen, weist der VCÖ auf die aktuellen Daten des Innenministeriums hin. Aber vor der Corona-Pandemie lag die Zahl der Fahrraddiebstähle in Kärnten immer über 1.000, im Jahr 2015 wurden noch 1.608 Fahrräder gestohlen. Österreichweit nahm die Zahl der Fahrraddiebstähle im Vorjahr um zehn Prozent auf 18.566 zu.
60 Prozent der Fahrraddiebstähle in Österreich passierten in den Landeshauptstädten, informiert der VCÖ. Ähnlich in Kärnten: In Klagenfurt wechselten 510 Fahrräder unerlaubt den Besitzer, das waren 57 Prozent der Fahrraddiebstähle in Kärnten. Im Verhältnis zur Bevölkerungszahl weist Klagenfurt im Landeshauptstadt-Vergleich den dritthöchsten Wert auf: Pro 10.000 Einwohnerinnen und Einwohner wurden in Klagenfurt 49 Fahrräder gestohlen, in der Stadt Salzburg waren es 52 und in Linz sogar 63. In Graz hingegen nur 39 und in Wien 32 pro 10.000 Personen.
Innerhalb Kärntens gab es im Vorjahr nach Klagenfurt in Villach mit 161 die zweithöchste Anzahl an gestohlenen Fahrrädern, vor dem Bezirk Klagenfurt Land mit 54. Erfreulich für Kärnten: Der Bezirk Hermagor ist gemeinsam mit Murau Österreichs Bezirk mit der niedrigsten Anzahl an Fahrraddiebstählen, berichtet der VCÖ. Nur drei Fahrräder wurden hier gestohlen. In Kärnten folgen hinter Murau die Bezirke Völkermarkt mit 15 und Feldkirchen mit 16 Fahrraddiebstählen.
Eine wichtige Diebstahlprävention sind ausreichend und sichere Fahrradabstellplätze, vor allem an stark frequentierten Orten, wie Freizeiteinrichtungen, Einkaufsstraßen, Sportanlagen, Universitäten und Schulen, betont der VCÖ. "Immer mehr nutzen das Fahrrad als Verkehrsmittel. Umso wichtiger ist es, mehr Parkplätze für Fahrräder zu schaffen. Gerade auch bei Bahnhöfen und in den Regionen bei Bushaltestellen braucht es sichere und ausreichend Abstellplätze für Fahrräder. Denn das Fahrrad ist ein beliebter Zubringer zum Öffentlichen Verkehr", stellt VCÖ-Sprecher Christian Gratzer fest. Der VCÖ erhebt in einer Umfrage, wie zufrieden die Radfahrerinnen und Radfahrer mit den Rad-Abstellplätzen in ihrem Wohnort sind. An der Umfrage kann unter www.vcoe.at/radfahren teilgenommen werden.
Auch selber kann man das Risiko eines Fahrraddiebstahls minimieren. Die VCÖ-Tipps: Das abgestellte Fahrrad immer absperren, auch wenn man nur kurz in ein Geschäft geht. Beim Absperren darauf achten, dass der Rahmen mit dem Schloss an einem Fahrradbügel befestigt wird. "Wird nur das Vorderrad am Fahrradständer angehängt, besteht die Gefahr, dass das Rad abmontiert und der Rest des Fahrrads gestohlen wird", macht VCÖ-Sprecher Christian Gratzer aufmerksam. Schnellspanner bei Sattel und Vorderrad durch Sicherheitsschrauben ersetzen, ein hochwertiges Fahrradschloss verwenden.
Die Aufklärungsquote bei Fahrraddiebstählen ist mit sieben Prozent niedrig. Nur 60 Fahrraddiebstähle wurden im Vorjahr in Kärnten geklärt. Der VCÖ empfiehlt, die Rahmennummer des Fahrrads zu notieren, so kann ein wieder gefundenes Fahrrad leichter an die rechtmäßige Besitzerin bzw. Besitzer übergeben werden. Bei hochwertigen oder neueren Fahrrädern ist eine Fahrraddiebstahl-Versicherung zu empfehlen. Dabei sollte auch Teilediebstahl inkludiert sein (Informationen beim VCÖ unter (01) 8932697, www.vcoe.at).
VCÖ: Fahrraddiebstähle im Jahr 2023 in Kärnten
Quelle: BMI, VCÖ 2024
VCÖ: Fahrraddiebstähle im Verhältnis zur Bevölkerungszahl im Jahr 2023 pro 10.000 Einwohnerinnen und Einwohner
Quelle: BMI, VCÖ 2024