Das klagenfurter ensemble präsentiert die zweite Eigenproduktion im Spieljahr 2023. Josef Winklers „Die Ukrainerin“ erzählt die wahre Geschichte einer Frau, die während des zweiten Weltkrieges von den Deutschen aus ihrer ukrainischen Heimat nach Kärnten zur Zwangsarbeit verschleppt worden war und nach dem Krieg ihr Leben als Kärntner Bergbäuerin weiterführte.
Regisseur Rüdiger Hentzschel hat aus Winklers Roman eine Bühnenfassung erstellt: „Staatliche Willkür, Krieg, Mord sowie die Verschleppung und Entwurzelung von Menschen sind zentrale Themen dieser Arbeit. Njetotschka, die zum Verlassen ihrer Heimat gezwungen ist, muss in einer völlig neuen Welt zurechtkommen, sie muss sich den fundamentalen Änderungen stellen, um zu überleben. Wie ihr das gelingt, erzählt Josef Winkler mit einer ungeheuren Empathie. Er berichtet von Menschen, die menschlich in einer unmenschlichen Zeit handeln und dadurch überleben. Josef Winkler schreibt über starke Frauen, die in einer feindlich von Männer gestalteten Welt überleben.“
Handlung
Im März 1943 wurden die vierzehnjährige Njetotschka Wassiljewa Iljaschenko und ihre Schwester Lydia in ihrem Elternhaus in Dubynka, einem ukrainischen Dorf am Ufer des Dnjepr, von Polizisten gefangen genommen und nach Kärnten zur Zwangsarbeit verschleppt. Als sich der Zug im Bahnhof von Tschornowai mit den Gefangenen in Bewegung setzt, schrie ihre Mutter Hapka Dawidowna Iljaschenko: „Kinder! Meine Kinder! Wir sehen uns nie wieder!“ Fast vier Jahrzehnte später erzählt Njetotschka Josef Winkler ihre Geschichte.
Premiere feiert die Uraufführung am 29. April in der theaterHALLE11 in Klagenfurt.
Vorstellungen: 29. April sowie 3., 4., 5., 6., 7. und 8. Mai 2023, jeweils 20 Uhr
Kartenreservierung: 0463 310 300 / ke@klagenfurterensemble.at
Foto: klagenfurter ensemble