Sechs Menschen kamen seit Jahresanfang bei Verkehrsunfällen in Kärnten ums Leben, informiert die Mobilitätsorganisation VCÖ. Alle sechs Todesopfer waren Pkw-Insassen. Im Vergleich zum ersten Quartal des Vorjahres ist die Zahl der Verkehrstoten gleich hoch. Der VCÖ erinnert angesichts des bevorstehenden Osterreiseverkehrs, dass das eigene Mobilitäts- und Fahrverhalten wesentlich die eigene Sicherheit erhöhen kann.
Österreichweit starben seit Jahresanfang 72 Menschen wegen Verkehrsunfällen. Damit ist die Zahl der Verkehrstoten ähnlich hoch wie im 1. Quartal des Vorjahres, als nach endgültigen Daten 77 Todesopfer zu beklagen waren. Zum Vergleich: Im 1. Quartal 2019 starben 64 Menschen im Straßenverkehr. "Der Unfalltod reißt Menschen aus ihrem Leben. Von einem Moment auf dem anderen verlieren Menschen Freunde oder Freundinnen, verlieren Kinder ihren Vater oder ihre Mutter, ihren Opa oder ihre Oma. Umso wichtiger ist es, mit verstärkten Maßnahmen die Sicherheit im Straßenverkehr zu erhöhen", stellt VCÖ-Sprecher Christian Gratzer fest.
Mit dem Fahrverhalten kann die eigene Sicherheit deutlich erhöht werden, erinnert der VCÖ auch angesichts des bevorstehenden Osterreiseverkehrs: Aufmerksam und rücksichtsvoll fahren, keine riskanten Überholmanöver machen sowie das Motto "Gleiten statt Rasen" beherzigen, ebenso "Don't Phone & Drive" und "Don't Drink & Drive".
Da der Öffentliche Verkehr deutlich sicherer ist als der Pkw, sind auch mehr Bahn- und Busverbindungen eine wichtige Maßnahme, um die Zahl der Unfälle zu reduzieren. Neben dem Linienverkehr können Anrufsammeltaxis und Discobusse viele schwere Unfälle von Jugendlichen und jungen Erwachsenen verhindern.
Im gesamten Vorjahr war in Kärnten fast jeder zweite Verkehrstote ein Pkw-Insasse. "Es ist ein physikalisches Gesetz, dass mit dem Tempo der Anhalteweg zunimmt. Damit steigt das Unfallrisiko und bei einem Unfall das Risiko von Verletzungen. Auch die Folgen von Fehlverhalten wie Ablenkung und Unachtsamkeit sind bei höherer Geschwindigkeit fataler. Niedrigeres Tempo bringt mehr Verkehrssicherheit, schützt Gesundheit und Leben von Autofahrerinnen und Autofahrern und auch von allen anderen Verkehrsteilnehmenden", betont VCÖ-Sprecher Christian Gratzer. Mehr Tempo 80 auf Freilandstraßen, mehr Tempo 30 im Ortsgebiet vermeidet viel menschliches Leid.
Der VCÖ erinnert daran, dass es zusätzlich zu den tödlichen Verkehrsunfällen pro Jahr in Kärnten mehr als 3.000 Verletzte bei Verkehrsunfällen gibt, österreichweit sogar mehr als 40.000 Verletzte. Im Ortsgebiet kann mit Verkehrsberuhigung die Zahl der Unfälle reduziert werden. Eine sehr wirksame Maßnahme ist dabei die Begegnungszone, die seit April 2013, und damit seit zehn Jahren, in der Straßenverkehrsordnung verankert ist. Die größte Begegnungszone ist jene in der Mariahilferstraße in Wien. Hier nahm die Zahl der Unfälle mit Personenschaden um 76 Prozent ab. "Begegnungszonen erhöhen die Verkehrssicherheit und haben darüber hinaus auch mehrfachen Nutzen", betont VCÖ-Sprecher Gratzer. So profitieren auch Nahversorgung und Einzelhandel, was unter anderem auch eine Studie der Wirtschaftskammer zeigt. Das Land der Begegnungszonen ist übrigens die Schweiz, wo es allein in der Hauptstadt Bern (rund 145.000 Einwohnerinnen und Einwohner) mehr als 100 Begegnungszonen gibt und damit rund dreimal so viele wie in allen Landeshauptstädten Österreichs zusammen.