„Das zweite Corona-Jahr, also das Jahr 2021, war finanziell ungleich intensiver als das erste Corona-Jahr 2020: Waren 2020 noch 14,3 Millionen Euro für Maßnahmen im Kampf gegen das Virus notwendig, so stiegen die Kosten im Vorjahr auf 46 Millionen Euro.“ Das gaben heute, Montag, Gesundheitsreferentin LHStv.in Beate Prettner und Finanzreferentin LHStv.in Gaby Schaunig im Rahmen der Regierungssitzung bekannt.
Sie legten dem Regierungskollegium die Finanzübersicht 2021 vor. Der größte Ausgabenbrocken entfiel dabei auf den Testbereich, sprich auf die mobilen und stationären Testungen inklusive Untersuchungen und Laborleistungen: Konkret betrugen die Ausgaben dafür 21,1 Millionen Euro. Kostenintensiv war auch der Bereich COVID-19-Schutzimpfung: Im Haushaltsjahr 2021 waren dafür Ausgaben in Höhe von 7,3 Millionen Euro notwendig. Rund 90,4 Prozent davon entfielen auf den Personalaufwand, sprich Ärztinnen und Ärzte, medizinisches und sonstiges Personal.
„Die Corona-Pandemie bedeutet nicht nur enorme finanzielle Ausgaben, sondern verlangt von uns allen vollen Einsatz ab,“ erklärte Prettner. Vor allem das Personal im Gesundheits- und Pflegebereich, aber auch das Verwaltungspersonal rund um das Contact Tracing und Absonderungen arbeite seit mehr als zwei Jahren „quasi am Anschlag“. „Das heißt, dass hinter jedem Budgetposten sowohl eine gewaltige logistische wie auch eine enorme personelle Herausforderung steht“, sagte die Gesundheitsreferentin. „Deshalb ist es mir ein Bedürfnis, herzlichen und vielen Dank an alle Tausenden Mitarbeiter zu sagen, die seit mittlerweile 26 Monaten im Dauereinsatz stehen und Großartiges zum Wohle der Kärntner Bevölkerung leisten.“
Was die Labortätigkeiten betrifft, führte Prettner aus: „Im November 2021 hat das Land Kärnten zur Auswertung der PCR-Tests die Zusammenarbeit mit den Covid-Fighters gestartet. Die landeseigenen Laborkapazitäten werden seither vorrangig für Umfeldtestungen in Betreuungseinrichtungen herangezogen. Mit den Verdachtsfalltestungen wurde das Österreichische Rote Kreuz beauftragt: Dafür wurden im Bereich der mobilen und stationären Testungen insgesamt knapp 5,6 Millionen Euro abgerechnet (ohne Labor; es handelt sich hierbei rein um die Abnahmekosten und den administrativen Aufwand.) „Für Antigenteststationen, mobile Testbusse und Sondertestungen haben wir in Kärnten rund 4,8 Millionen Euro ausgegeben“, gab die Gesundheitsreferentin bekannt.
Die sogenannten Epidemieärzte sind wie die Contact Tracer als „Freie Dienstnehmer“ gelistet: Für diese wurden im Haushaltsjahr 2021 5,5 Millionen Euro zur Auszahlung gebracht. Laut Prettner erhalten Epidemieärzte ein Stunden-Honorar in der Höhe von 100 Euro an Wochentagen und 150 Euro an Samstagen, Sonn- und Feiertagen. „Zusätzlich wurde - um sicherzustellen, dass ein auftretendes Infektionsgeschehen in jedem Fall zeitnah bearbeitet werden kann - ein Rufbereitschaftsmodell mit 20 Euro (wochentags) bzw. 25 Euro (sonn- und feiertags) brutto pro Stunde etabliert“, so Prettner. In Summe wurden für Contact Tracer und Epidemieärzte im Vorjahr 5,5 Millionen Euro ausgegeben.
Weitere Budgetposten: Für den Ankauf von Flächen- und Händedesinfektionsmittel, Schutzmäntel und Schutzoveralls, Einmalhandschuhe, Schutzmasken etc. wurden 1,5 Millionen Euro ausgegeben. Für Zusatzpersonal im Gesundheitsland Kärnten 1,6 Millionen Euro bezahlt.
Prettner erinnerte daran, dass für das heurige Jahr – im Zuge der Regierungssitzung am 11. Jänner – bereits eine Pauschalgenehmigung von vorerst 25 Millionen Euro beschlossen worden sei. Arbeitsmarkt- und Finanzreferentin LHStv.in Schaunig betonte, die Wichtigkeit der budgetären Sicherstellung des möglichst vielseitigen Maßnahmenmix, der nicht nur auf die Aufrechterhaltung des Gesundheitssystems abzielt, sondern auch die Kärntner Bevölkerung entsprechend unterstützt: „Diese Maßnahmenvielfalt reicht von Transportdiensten bis hin zu Visitendiensten. So finanzierten wir beispielsweise über Eingliederungsbeihilfen den Einsatz Arbeitssuchender als Unterstützung im Contact Tracing. Personen, die coronabedingt ihren Job verloren hatten, konnten sich sinnstiftend betätigen, neue Erfahrungen sammeln, in ein neues Betätigungsfeld schnuppern und bei der Pandemiebekämpfung unterstützen. Diese und alle anderen Maßnahmen haben das Gesundheitssystem vor der Überlastung bewahrt und die Kärntnerinnen und Kärntner bestmöglich geschützt.“