VCÖ: Mehr sichere Fahrrad-Abstellplätze bei Geschäften, Freizeiteinrichtungen und Bahnhöfen nötig
Die Zahl der Fahrraddiebstähle ist im Vorjahr in Kärnten zum sechsten Mal in Folge zurückgegangen, informiert die Mobilitätsorganisation VCÖ. 705 Fahrräder wurden gestohlen. Innerhalb Kärntens wechselten in der Landeshauptstadt die meisten Fahrräder unerlaubt den Besitzer, im Bezirk Hermagor mit fünf die wenigsten. Die Aufklärungsquote ist mit rund sieben Prozent niedrig. Mehr und sichere Fahrradabstellplätze sind eine wichtige präventive Maßnahme, um den Diebstahl von Fahrrädern zu verhindern. Der VCÖ rät unter anderem, das abgestellte Fahrrad immer abzusperren und ein gutes Fahrradschloss zu verwenden.
"Die Entwicklung ist erfreulich. Der Radverkehr nimmt zu, die Zahl der Fahrraddiebstähle ab", stellt VCÖ-Sprecher Christian Gratzer fest. Die aktuellen Daten des Innenministeriums zeigen, dass in Kärnten die Zahl der gemeldeten Fahrraddiebstähle im Vorjahr zum sechsten Mal in Folge zurückgegangen ist. 705 gestohlene Fahrräder sind der niedrigste Wert im 21. Jahrhundert, noch vor fünf Jahren wurden doppelt so viele Fahrräder gestohlen, macht der VCÖ aufmerksam. Auch österreichweit ging die Zahl der gestohlenen Fahrräder im Vorjahr zurück, um rund drei Prozent auf 17.595. Zwei Drittel der Fahrraddiebstähle passierten in den Landeshauptstädten.
Ähnlich in Kärnten: Mit 357 passierten etwas mehr als die Hälfte der Fahrraddiebstähle in der Landeshauptstadt Klagenfurt. In Villach kamen 168 Fahrräder abhanden. Die wenigsten Fahrräder wurden im Bezirk Hermagor gestohlen, nämlich fünf, macht der VCÖ aufmerksam. Im Bezirk Feldkirch waren es neun, im Bezirk Spittal an der Drau 17 und im Bezirk Völklermark 18.
Eine wichtige Diebstahlprävention sind ausreichend Fahrradabstellplätze. "Mit der steigenden Anzahl an Radfahrerinnen und Radfahrer braucht es auch mehr Abstellplätze für Fahrräder, insbesondere in Einkaufsstraßen, vor Geschäften, bei Freizeiteinrichtungen und Sportanlagen. Bei Bahnhöfen sind auch abschließbare Fahrradboxen sehr wichtig", betont VCÖ-Sprecher Gratzer. Für Kinder und Jugendliche braucht es zudem gute Fahrradabstellmöglichkeiten bei Schulen.
Zudem ist es wichtig, selber einige Tipps zu beherzigen, um das Risiko eines Fahrraddiebstahls zu minimieren. Die VCÖ-Tipps: Das abgestellte Fahrrad immer absperren, auch wenn man nur kurz in ein Geschäft geht. Beim Absperren darauf achten, dass der Rahmen mit dem Schloss an einem Fahrradbügel befestigt wird. "Wird nur das Vorderrad am Fahrradständer angehängt, besteht die Gefahr, dass das Rad abmontiert und der Rest des Fahrrads gestohlen wird", macht VCÖ-Sprecher Gratzer aufmerksam. Schnellspanner bei Sattel und Vorderrad unbedingt durch Sicherheitsschrauben ersetzen. Zudem erschweren hochwertige Fahrradschlösser Dieben das Handwerk.
Die Aufklärungsquote bei Fahrraddiebstählen ist mit sieben Prozent niedrig. Nur rund 50 Fahrraddiebstähle wurden im Vorjahr in Kärnten geklärt. Der VCÖ empfiehlt, die Rahmennummer des Fahrrads zu notieren, so kann ein wieder gefundenes Fahrrad leichter an die rechtmäßige Besitzerin bzw. Besitzer übergeben werden. Da aber mehr als 90 Prozent der gestohlenen Fahrräder verschwunden bleiben, ist bei hochwertigen oder neueren Fahrrädern eine Diebstahl-Versicherung zu empfehlen. Dabei sollte auch Teilediebstahl inkludiert sein (Informationen beim VCÖ unter (01) 8932697, www.vcoe.at).
Anzahl gemeldete Fahrraddiebstähle in Kärnten
Quelle: BMI, VCÖ 2022
Gemeldete Fahrraddiebstähle im Jahr 2021
Quelle: BMI, VCÖ 2022