Die aktuelle Ausstellung in der Stadtgalerie ist einer jungen, sehr bunten Kunstrichtung gewidmet: der Graffiti-Art. Die Ausstellung, in der auch live vor Publikum gesprayt wird, läuft von morgen, 20. April bis einschließlich 5. September bei freiem Eintritt!
Sie entstehen oft über Nacht: bunte Bilder und wilde Buchstaben, meist ohne Auftrag und mancherorts auch unerwünscht. Viele Städte, auch Klagenfurt, geben Wände für Graffiti-Kunst frei, doch es entstehen auch illegale Bilder – zum Beispiel auf Zügen, die oft über Nacht zu fahrenden Leindwänden werden. Die Ausstellung „Umlackiert“ in der Stadtgalerie gewährt einen tiefgehenden Einblick in die Kärntner Graffiti-Writing-Bewegung, die seit den 1980er Jahren immer sichtbarer wurde. Die Ausstellung ist in Kooperation mit „Urban Playground“ und „Spraycity“ entstanden – die beiden Verantwortlichen, Florian Mikl und Stefan Wogrin, haben die Schau kuratiert.
Zwischen Graffiti-Kunst und vandalistischen Schmieraktionen liegt ein großer Unterschied. Deshalb wollen Mikl und Wogrin mit der vielseitig arrangierten Schau ein Bewusstsein für diese Kultur schaffen und möglichst authentische Einblicke geben. Das ist auch gelungen: über die gesamte Länge einer Galeriewand wurde ein real anmutender, mit Graffitis gestalteter Zugswaggon nachgestaltet, auch der Lendkanal, der für seine bunten Unterführungen bekannt ist, wurde als Miniatur nachgebaut. Ebenso gibt es Einblicke in die unterschiedlichen Stilrichtungen der Graffiti-Art, Anleitungen zum Entschlüsseln von Botschaften, die mit den Kunstwerken vermittelt werden und zur Geschichte dieser in Wahrheit gar nicht so jungen Kunstrichtung: „Im Grunde könnte man Höhlenmalerei als Graffiti ansehen, denn auch hier wurden Botschaften mit Malerei vermittelt“, so Stefan Wogrin.
Ein Ausstellungsraum ist der Kärntner Graffiti-Szene gewidmet: alle zwei Wochen werden in diesem Raum neue Bilder gesprayt, der Raum verändert sich also ständig. „Das ist auch der Grund, warum wir diese Ausstellung bei
freiem Eintritt belassen“, erklärt Stadtgalerieleiterin Mag. Beatrix Obernosterer. „Die Besucher sollen die Möglichkeit nutzen, öfter zu kommen, ständig neue Bilder zu sehen und den Künstlern bei der Arbeit zusehen können“.
Im Zuge der Ausstellung wird auch ein Wettbewerb ausgeschrieben: GraffitiKünstler sind eingeladen, ihre Entwürfe für die Fassade im Eingangsbereich der Stadtgalerie zu entwerfen. Der Siegerentwurf wird zum Ende der Ausstellung verwirklicht. Infos dazu in den nächsten Tagen auf den Homepages und Social Media-Seiten von „Urban Playground“ und „Spraycity“.
Foto: StadtKommunikation/Helge Bauer