Trotz zahlreicher Ankündigungen des Innenministers, wurden bisher erst 110 Impfungen für die 2300 Bediensteten der Landespolizeidirektion Kärnten zur Verfügung gestellt.
„Von den Kolleginnen und Kollegen wird erwartet, dass sie für die Gesundheitsbehörden an die Erkrankten die Bescheide zustellen, die Einhaltung dieser Bescheide kontrollieren und bei besonders hohen Inzidenzen die Bewegungsbeschränkungen überwachen. Auch werden die Kolleginnen und Kollegen eingeteilt, um Coronademos zu überwachen und kreuz und quer durch Österreich geschickt, wo sie dann in Hochinzidenzgebieten mit Coronaleugnern und Personen, die sich tendenziell nicht an Coronaschutzmaßnahmen halten in Kontakt treten müssen. Die aktuelle Impfstrategie ist ein Schlag ins Gesicht für alle Exekutivbediensteten, welche unter besonders fordernden Verhältnissen in der Pandemie an vorderster Front ihren Dienst verrichten müssen“, so der Kärntner Polizeigewerkschafter Bruno Kelz.
Aber auch in der täglichen Aufgabenerfüllung für die Aufrechterhaltung der öffentlichen Ordnung und Sicherheit müssen Polizistinnen und Polizisten mit Parteien in Kontakt treten. Schon da ist die Einhaltung eines Sicherheitsabstandes aufgrund der Aufgabenstellung nicht möglich.
„Durch die Säumigkeit des Innenministeriums für eine rasche und vollständige Impfung der impfwilligen Beamtinnen und Beamten der Sicherheitsexekutive Sorge zu tragen, werden die Kolleginnen und Kollegen grob fahrlässig der Gefahr der Ansteckung und Erkrankung ausgesetzt“, schildert Kelz die aktuelle Situation. Auf den Rücken der Beamtinnen und Beamten sowie deren Familien, wird auch das Risiko in Kauf genommen, dass ganze Dienststellen geschlossen werden müssen oder nur noch eingeschränkt ihren Dienstbetrieb aufrechterhalten können.
„Wir wollen uns hier keineswegs an einer Neiddebatte beteiligen und infrage stellen, warum gewisse Berufsgruppen bereits geimpft wurden und die Exekutive nicht. Das aber die Insassen der Justizanstalten bereits in großer Anzahl geimpft wurden, während die für Polizistinnen und Polizisten zur Verfügung gestellten Impfdosen nicht einmal den sprichwörtlichen „Tropfen auf dem heißen Stein“ darstellen, sorgt nur noch für Kopfschütteln und wirft die Frage auf, was Exekutivbedienstete, welche überall dorthin geschickt werden, wo Feuer am Dach ist, überhaupt dem Staat wert sind“, betont Kelz.
Foto: Mein Klagenfurt