Das Krankenhaus der Barmherzigen Brüder St. Veit/Glan wurde als “Selbsthilfefreundliches Krankenhaus” zertifiziert. Die Auszeichnung wird vom Dachverband „Selbsthilfe Kärnten“ vergeben. Die Lebensqualität von chronisch Kranken und auch die Behandlungserfolge werden durch das Wirken der Selbsthilfe entscheidend gefördert.
Zusammenarbeit für alle von Nutzen
Seit Mitte der 1990ziger Jahre wird die Zusammenarbeit mit Selbsthilfegruppen im Krankenhaus der Barmherzigen Brüder St. Veit/Glan großgeschrieben und durch die Auszeichnung „Selbsthilfefreundliches Krankenhaus“ sichtbar gemacht. „Es freut uns, dass das Qualitätssiegel dazu beiträgt, Patienten und ihren Angehörigen, Selbsthilfegruppen und fachlich Interessierten zu zeigen, wie die Zusammenarbeit zwischen Selbsthilfe und Krankenhaus zum Nutzen aller Beteiligten gestaltet werden kann“, betont Mag. Michael Steiner, MAS, Gesamtleiter des Krankenhauses der Barmherzigen Brüder St. Veit und des Elisabethinen-Krankenhauses Klagenfurt.
Fachleute in eigener Sache
Die psychosoziale Unterstützung durch Menschen mit gleichen Erfahrungen, ihr Austausch von Erfahrungen mit unterschiedlichen Behandlungsansätzen und die sich daraus ergebende Laienkompetenz erleichtern das Leben der Betroffenen.
Dass Patienten in Selbsthilfegruppen wichtige Anregungen zum Umgang mit der eigenen Erkrankung finden können, wissen auch die Ärzte und Pflegekräfte des Krankenhauses St. Veit zu schätzen. Dazu sagt die Präsidentin des DV Selbsthilfe Kärnten, Mag. Monika Maier: „Betroffene geben den medizinischen Profis wertvolle Anstöße zur Optimierung von Behandlungskonzepten.“
Durch die intensive Zusammenarbeit mit dem „starken Partner“ Krankenhaus gewinnen die Selbsthilfegruppen Aufwertung, Anerkennung und Stärkung.
Zusammenarbeit für alle von Nutzen
Der Kontakt mit den Selbsthilfegruppen gibt den Patienten das Gefühl, stets in ein vertrautes Umfeld eingebunden zu sein. Der regelmäßige Austausch ist das Herz der Kooperation. So legt man im Ordenskrankenhaus St. Veit großen Wert darauf, die Aktivitäten der Selbsthilfegruppen in vielfältiger Weise zu unterstützen. Dabei werden z.B. Räumlichkeiten für die Gruppentreffen zur Verfügung gestellt und die Patienten werden auf die aktuellen Selbsthilfegruppenaktivitäten aufmerksam gemacht.
Sport tut Betroffenen gut
Viele Betroffene fragen sich, was sie neben der Therapie selbst für ihre Gesundheit und Lebensqualität tun können.
Eine Initiative der etwas anderen Art ist die Selbsthilfegruppe „Nordic Walking für Betroffene von Krebs“. „Es ist wesentlich leichter zB. seine Krebserkrankung mit Hilfe einer Gruppe zu überwinden. Betroffene entwickeln nach der Diagnose Strategien, um trotz aller Widrigkeiten weiterzumachen Die positiven Einflüsse von Bewegung wirken sich auf körperlicher, seelischer und sozialer Ebene aus“, schildert Mag. Gerti Bögner, Gründerin der Nordic Walking-Gruppe.
Sich gemeinsam anzustrengen macht Spaß und fördert das Zusammengehörigkeitsgefühl. Gleichzeitig besteht die Möglichkeit Erfahrungen und Informationen mit anderen auszutauschen. „Dieses positive Erlebnis hat mich gestärkt und angespornt diese Selbsthilfegruppe zu gründen, um genau diesen positiven Effekt nicht nur während des Reha-Aufenthaltes mit anderen Betroffenen erleben zu können“, freut sich Bögner.
Pioniere in Sachen Selbsthilfe
Die erste Zusammenarbeit des Krankenhausse St. Veit mit Selbsthilfegruppen geht zurück in die 1990ziger Jahre. Im Oktober 2014 entschloss sich das Krankenhaus der Barmherzigen Brüder mit dem Dachverband „Selbsthilfe Kärnten“ einen Kooperationsvertrag einzugehen, um den Kontakt mit den Selbsthilfegruppen zu intensivieren. Die Selbsthilfegruppe Darmkrebs wurde im Zuge dessen gegründet. Zudem treffen sich Betroffene von Osteoporose, Stoma, Adipositas sowie Angst und Depressionen im St. Veiter Spital.
Kriterien erfüllt
Für den Erhalt des Zertifikats „Selbsthilfefreundliches Krankenhaus“ durch den Dachverband „Selbsthilfe Kärnten“ musste das Krankenhaus zwei Phasen durchlaufen: Zunächst hatte sich das Krankenhaus in einem Beurteilungsbogen selber zu bewerten, und anschließend hat ein Lokalaugenschein stattgefunden, bei dem die Erfüllung der Kernkriterien überprüft wurde.
Foto: Barmherzige Brüder