Für die Grüne Gemeinderätin Margit Motschiunig ist die Forderung der Freiheitlichen, die häusliche Kinderbetreuung gleichrangig zu fördern, ein Rückschritt; sowohl für die Frauen, als auch für die Gesellschaft. Nachteile beim Pensionsanspruch und in der Selbstbestimmtheit der Frauen wären die Folgen. Die gesunde soziale Entwicklung unserer Kinder sollte im Vordergrund stehen, anstelle der Utopie das Rad der Zeit ließe sich zurückdrehen.
Klagenfurt (2.4.2019) „Von Seiten der FPÖ habe ich mir nichts anderes erwartet, als dass sie die Frauen wieder in die finanzielle und soziale Abhängigkeit der Männer zurückdrängen möchte“, überlegt die Grüne GRin Margit Motschiunig und erinnert: „Frauen und Männer schließen oft zeitgleich dasselbe Studium/dieselbe Ausbildung ab. Trotzdem entscheidet sich meist die Frau dafür, zuhause bei dem/den Kind/Kindern zu bleiben. Nicht zuletzt um in unserer Gesellschaft nicht als ‚böse‘ Mutter zu gelten. Der irreführende Ruf nach ‚Wahlfreiheit’ bedeutet nur einen weiteren Rückschritt auf dem Weg zur Gleichstellung von Frau und Mann.“
„Spätestens mit dem Pensionsantritt müssen die Frauen dann ihre Rechnung für das so idealisierte ‚Berndorfer-Modell‘ begleichen. Dann fehlen die entscheidenden Versicherungsmonate“, führt Motschiunig weiter aus „und sie können von ihrer Pension nicht mehr eigenständig leben. Auch die im Leben geleistete Teilzeitarbeit trägt zu dieser Schieflage der Pensionshöhe zwischen Männern und Frauen bei.“
„Doch schauen wir mal, wo wir im Streben nach der optimalen Kleinkindbetreuung noch was verbessern müssen“, lenkt die Grüne Vorsitzende des Bildungsausschusses den Blick auf den realen Handlungsbedarf.„Als Grüne Landessprecherin sehe ich natürlich kärntenweite Mängel im Betreuungsangebot für das Kind von 0 - 3 Jahren. Es gibt immer noch zu wenig Betreuungsplätze und deren Öffnungszeiten gehen, vor allem in den ländlichen Regionen, völlig am Bedarf vorbei.
Von der Situation in Klagenfurt weiß ich zu berichten, dass es auch hier zu wenige gut erreichbare Betreuungsplätze in einigen Stadtteilen gibt. Wir müssen hier das Angebot anpassen, denn es kann nicht sein, dass sich junge Eltern gezwungenermaßen ein Auto zulegen müssen, um die Betreuung ihrer Kinder zu bewältigen.
Zur Steigerung der Qualität gehören auch bestens ausgebildete KleinkindpädagogInnen. Die derzeitige Ausbildung ist nicht ausreichend für diesen wichtigen, weitreichenden und verantwortungsvollen Beruf. Entwicklungspsychologie muss ein Grundstudium sein, denn es geht eben nicht nur ums Beschäftigen, Versorgen und Betreuen, sondern um die ‚ersten Jahre‘. Wenn diese Entwicklungsprozesse nicht optimal laufen, können sie ein ganzes Leben lang nur sehr schwer aufgeholt werden“, ist Margit Motschiunig überzeugt.
Foto: Grüne Klagenfurt
Presseaussendung von: Grüne Klagenfurt