Presseaussendung von: Landwirtschaftskammer Kärnten
LK Kärnten: Verlässlicher Partner in bewegten Zeiten! Bauerneinkommen durch Klimawandel und Marktpreiskrise unter Druck. Hohe Kundenzufriedenheit mit der LK-Beratung. Kammerreform in Vorbereitung.
„Das Jahr 2016 war ein hartes Jahr für die bäuerlichen Betriebe in Kärnten“, zog LK-Präsident Johann Mößler heute vor der Vollversammlung der Landwirtschaftskammer im Bildungshaus Schloss Krastowitz Bilanz. „Aufgrund der witterungsbedingten Ernteausfälle durch Spätfrost und Hagelschäden sowie der schlechten Marktlage, insbesondere am Milch- und Schweinemarkt, sind die Einkommen der bäuerlichen Betriebe einmal mehr unter Druck geraten.“
Risikovorsorge ausgebaut, Vorrang für heimische Lebensmittel erkämpft
Die LK Kärnten als gesetzliche Interessenvertretung hat in diesem schwierigen Umfeld versucht, Rahmenbedingungen für ihre Mitgliedsbetriebe zu gestalten, um die negativen Auswirkungen von Klimawandel und Marktkrisen auf die bäuerliche Landwirtschaft in Kärnten abzufedern. Gelungen ist unter anderem die Ausweitung der öffentlichen Prämienbezuschussung bei Dürre, Sturm, Starkregen sowie Frost. Diese Ausweitung der Krisenvorsorge war eine langjährige Forderung der LK Kärnten, Präsident Mößler bezeichnete sie als „wichtigen Baustein zur Absicherung der Höfe“.
Auf Druck der bäuerlichen Interessenvertretung hat die Landesregierung im Jahr 2016 den Beschluss gefasst, in Zukunft verstärkt auf heimische Lebensmittel zu setzen und das Bestbieterprinzip konsequent umzusetzen. „Deutsche Butter in den KABEG-Krankenhäusern ist damit Geschichte, das Rind- und Schweinefleisch wird nun von heimischen Produzenten bezogen“, zeigte sich der Kammerpräsident erfreut, kündigte aber im gleichen Atemzug an, dass die Kammer hier nicht müde werden wird, eine konsequente Umsetzung in allen öffentlichen Einrichtungen einzufordern.
Beratung als Schlüssel zum Erfolg, Bioanteil in Kärnten deutlich gesteigert
Neben der Interessenvertretung leistet die LK Kärnten vor allem Bildungs- und Beratungstätigkeit für ihre Mitglieder. Mehr als 160 Betriebe haben im Arbeitskreis Unternehmensführung ihre Unternehmerkompetenz ausgebildet, mit weiteren 193 Betrieben wurden individuelle Betriebskonzepte für die Weiterentwicklung der Höfe erarbeitet. 585 Betrieben sind die Berater der LK bei der Hofübergabe beratend zur Seite gestanden. Im Biolandbau stieg der Anteil der Betriebe auf rund 15 % (1.600) – nicht zuletzt durch einen intensiven Beratungsschwerpunkt des Biozentrums der LK Kärnten. „Mit unserer Beratung wollen wir den Betrieben Zukunftschancen eröffnen, alternative Absatzwege und Nischenproduktion sind hier genauso gefragt wie die spezialisierte Produktionsberatung oder Bioberatung“, nannte Präsident Mößler die Zielrichtungen der Bildungs- und Beratungsaktivitäten der LK Kärnten. Insgesamt verzeichnete die LK an die 65.000 Kundenkontakte im Jahr 2016.
Seminarbäuerinnen als Botschafterinnen bäuerlicher Landwirtschaft
Die Arbeit der Seminarbäuerinnen wird ebenfalls durch die LK Kärnten betreut. Die Anzahl der Schuleinsätze bei den Seminarbäuerinnen konnte im Jahr 2016 auf mehr als 430 Schulbesuche ausgeweitet werden, 4.921 Schülerinnen und Schüler wurden im Zuge des Unterrichts über die heimische, bäuerliche Landwirtschaft informiert. Bei rund 140 Besuchen im Rahmen von „Schule am Bauernhof“ konnten sich rund 2.000 Schülerinnen und Schüler vor Ort von einer tierartgerechten und nachhaltigen Wirtschaftsweise der heimischen Bäuerinnen und Bauern überzeugen.
Note „Sehr gut“ bei der Kundenzufriedenheit
Besonders erfreulich ist die Zufriedenheit der Mitglieder mit den Dienstleistungen der Landwirtschaftskammer. Die im Zuge des Qualitätsmanagements durchgeführte Kundenbefragung zeigt eine hohe Zufriedenheit mit der Beratungstätigkeit der Landwirtschaftskammer. „Mit einer Note von 1,38 konnten wir bei der Kundenzufriedenheit ein weiteres Mal zulegen und liegen hier nun im Vergleich mit anderen Landeslandwirtschaftskammern im Spitzenfeld“, führte der Kammerpräsident aus.
Kammerreform in Vorbereitung
Bei der Kammervollversammlung wurde auch der Rechnungsabschluss der bäuerlichen Berufsvertretung für das Jahr 2016 diskutiert und beschlossen. Dieser zeigt einen Abgang in der Höhe von rund 446.000 Euro, der einerseits auf steigende Personalkosten trotz restriktiver Personalpolitik und andererseits auf sinkende Einnahmen zurückzuführen ist. Aus diesem Grund hat Kammerpräsident Mößler bereits im Jahr 2016 den Auftrag zu einer Kammerreform erteilt, die derzeit unter Einbindung der Führungskräfte der LK Kärnten erarbeitet wird. Nach Beschluss durch die offiziellen Gremien soll die Reform bereits im Jahr 2018 wirksam werden. „Weitermachen wie bisher ist nicht möglich. Die Deckung des laufenden Abgangs durch Rücklagenentnahmen ist auf Dauer unverantwortlich, zumal diese für Pensionsverpflichtungen und notwendige Ersatzinvestitionen zweckgewidmet sind. Unser Ziel ist die nachhaltige Finanzierung einer modernen, starken Landwirtschaftskammer. Damit wir auch in Zukunft eine starke Interessenvertretung und eine kundenorientierte Beratung für unsere Bäuerinnen und Bauern sicherstellen können“, führte Mößler aus.
Foto: KK