Presseaussendung von: ÖVP Europaklub im Europäischen Parlament
EU-Abgeordnete kündigt Widerstand gegen Teile der geplanten EU-Saatgutverordnung an
Brüssel, 22. April 2013 (ÖVP-PD) „Die natürliche genetische Vielfalt von Saatgut muss erhalten und frei zugänglich bleiben“, so die Landwirtschaftssprecherin der ÖVP im EU-Parlament, Elisabeth Köstinger. Die Europaabgeordnete kündigt Widerstand gegen Teile der geplanten EU-Saatgutverordnung an. „Das österreichische Saatgutverkehrsrecht sieht Ausnahmen von den strengen Regeln vor für alte Landsorten, Erhaltungssorten und Sorten, die Raritäten darstellen oder von geringer ökonomischer Bedeutung sind. Der Tausch und Verkauf von Kleinmengen an die Endnutzer kann frei erfolgen. Dies muss auch weiterhin gelten. Wir werden dafür kämpfen, dass die geplante EU-Saatgutverordnung, die Verbreitung von alten und seltenen Sorten nicht behindert“, fordert Köstinger.
Den offiziellen Gesetzesvorschlag der geplanten EU-Saatgutverordnung will die Europäische Kommission in den kommenden Wochen vorlegen. „Klare, europaweit einheitliche Regeln für Zulassung und Handel mit Saatgut können sinnvoll sein. Dabei darf aber nicht aus den Augen verloren werden, dass Artenvielfalt und die Praxis des lokalen Austauschs von Saatgut geschützt werden müssen. Einer Regelung, die dazu führt, dass sich große Saatgutanbieter besser behaupten können, werden wir im EU-Parlament nicht zustimmen“, so Köstinger.
Die ÖVP-Agrarsprecherin warnt auch vor unnötiger Bürokratie. „Wenn alte, nicht registrierte Sorten einem aufwändigen Registrierungsprozess unterzogen werden müssten, wäre die Weitergabe praktisch unmöglich. Für Gärtner und Kleinzüchter ist ein solcher Registrierungsprozess nicht leistbar. Alte und seltene Sorten sind absolut nicht marktrelevant und müssen nicht geregelt werden“, so Köstinger.
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