Presseaussendung von: Die Grünen Kärnten
Trotz Jubelmeldungen über den Ausbau der Südbahn wird der öffentliche Verkehr weiter ausgedünnt.
Laut einem Artikel in der Fachzeitschrift „Eisenbahn“ planen die ÖBB auch in Kärnten die Erhaltungsarbeiten für verschiedene Strecken einzustellen und diese in Folge stillzulegen. Davon betroffen ist die Verbindung von Hermagor nach Kötschach-Mauthen. Für Viktor Mitsche, Bezirksvertreter der Grünen, ist das eine für die Region katastrophale Fehlentscheidung: „Ich weiß nicht, wer hier nach welchen Kriterien solche Entscheidungen trifft. Alle reden vom Ausbau des öffentlichen Verkehrs und von den großen Strukturproblemen Kärntens. Das wäre ein enormer Verlust für unsere Region. Die Eisenbahn ist für PendlerInnen und SchülerInnen ganz einfach essentiell. Für den Fremdenverkehr gerade im Rad- und Wanderbereich ist die Eisenbahn eine wichtige Lebensader. Eine Verlagerung auf die Straße lehne ich aus Umweltgründen entschieden ab. Wie sollen ländliche Bezirke überleben, wenn die Infrastruktur so mutwillig zerstört wird, nur um irgendwelche Quartalszahlen zu behübschen?“
Für Landessprecher Frank Frey hat das auch eine landespolitische Dimension: „Ich bin einmal mehr erschüttert über Landeshauptmann Dörfler und seine FPK. Politik beschränkt sich für diese Partei auf puren Populismus. Das ist eine Verhöhnung der Menschen. Mit viel Getöse wird, realpolitisch völlig sinnlos, gegen die Spritpreise protestiert und gleichzeitig werden Bahnstrecken eingespart. Die Bedürfnisse der PendlerInnen und SchülerInnen werden ignoriert. Wir brauchen einen Ausbau des öffentlichen Verkehrs, um der Belastung der Menschen durch die steigenden Spritpreise entgegen zu wirken und keinen Kahlschlag. Es sind auch Strecken im Bezirk Wolfsberg betroffen. Unser Landeshauptmann prahlt mit Milliardeninvestitionen für die Südbahn und verschweigt, dass diese Investitionen dem Transitbereich im Güterverkehr dienen. Zum Wohle ausländischer Firmen wird der Transit ausgebaut, während die Menschen in den Landbezirken keine Bahnverbindungen mehr haben. Was uns bleibt, ist eine Lärmhölle beispielsweise im Wörtherseeraum. Die Infrastrukturpolitik des Herrn Dörfler ist eine Katastrophe für Kärnten – kurzsichtige Großprojekte schaden uns langfristig, unsere Zukunft wird verscherbelt. Wir fordern einen Ausbau des öffentlichen Verkehr für die Menschen und für die Wirtschaft im ländlichen Raum und eine alternative Streckenführung für den Güterverkehr im Kärntner Zentralraum!“