Das Wochenende vom 2./3. Oktober 2021 stand ganz im Zeichen des Vogelbeobachtens. Bereits zum 28. Mal machte BirdLife International mit der Aktion EuroBirdwatch auf das Thema Vogelzug und die grenzüberschreitenden Probleme des Vogelschutzes aufmerksam. Heuer nahmen 35 BirdLife-Partner sowie mehr als 28.000 Menschen an rund 1.800 Veranstaltungen teil, um die beeindruckende Wanderung von mehr als sieben Millionen Vögel aus nächster Nähe zu bewundern.
Jährlich und weltweit sind etwa 50 Milliarden Zugvögel von ihren Brutgebieten in mildere Winterquartiere unterwegs. Rund vier Milliarden Vögel ziehen dabei zwischen Afrika und Europa. Eine halbe Milliarde Vögel zieht dabei über Österreich. Nur ein Drittel aller ziehenden Jungvögel überlebt diese Reise. Illegale Jagd auf Vögel mit Netzen, Leimruten und Gewehren ist auf den Mittelmeerinseln und in Küstenregionen nach wie vor verbreitet. Jährlich werden so rund 25 Millionen Vögel aus Tradition getötet. Allein 70.000 bedrohte Turteltauben werden jedes Jahr vom Himmel geholt. Fehlende Rast-und Nahrungsflächen lassen die Vögel erschöpfen, extreme Wetterereignisse werden ihnen zum Verhängnis. „Vogelschutz macht daher nicht an den Landesgrenzen halt!“, erklärt Gábor Wichmann, Geschäftsführer der Vogelschutzorganisation BirdLife Österreich. „Wir treten für einen ganzjährigen Schutz für unsere Vögel ein, sei es im Brutgebiet, entlang der Zugstrecke oder im Winterquartier.“
EuroBirdwatch in Österreich
In Österreich fanden am vergangenen Wochenende in mehreren Bundesländern, darunter auch in Kärnten, kostenlose Veranstaltungen von BirdLife Österreich statt, wobei von rund 110 Vogelbeobachtern rund 12.690 durchziehende Vögel bestimmt und gezählt wurden. Am häufigsten wurden dabei mehrere Tausend Buchfinken, Ringeltauben und Stare sowie sehr viele Kleinvogelarten wie Kohlmeisen, Blaumeisen und Tannenmeisen beobachtet. Zu den Highlights zählten von Vorarlberg bis ins Burgenland: Steinadler, Birkhuhn, Kaiseradler und Seeadler. Im Burgenland beeindruckte vor allem die Masse an Vögeln, die knapp über die Köpfe der Exkursionsteilnehmer zogen. Ein eindrucksvolles Erlebnis!
Birding liegt im Trend
Die Vogelbeobachtung ist längst zu einem allgemeinen Trend geworden. Das bestätigt auch SWAROVSKI OPTIK, langjähriger Partner von BirdLife Österreich. „Wir stellen fest, dass sich immer mehr Menschen dem Hobby Birding widmen. Es ist eine wunderbare Gelegenheit mit wenig Aufwand die Natur von einer ganz besonderen Seite zu erleben. Ein hochwertiges Fernglas und eine Bestimmungs-App bzw. -buch – mehr benötige ich dazu nicht. Im vergangenen Jahr haben wir mit dem dG - Digital Guide darüber hinaus ein spezielles Fernglas auf den Markt gebracht, mit dem die beobachten Tiere sofort identifiziert und fotogerafiert werden können “, erklärt Florian Kreissl, Vertriebsleiter SWAROVSKI OPTIK Österreich.
EuroBirdwatch- Wie alles begann
Als erste weltweite Aktion starteten BirdLife-Partner in mehr als 100 Ländern im Oktober 1993 eine gemeinsame Sensibilisierungsaktion, die „World Birdwatch“. Hauptziel war es, das Bewusstsein für die Notwendigkeit der Rettung von Zugvögeln, ihre Brutgebiete, die Zwischenstopps auf den Migrationsrouten und die Überwinterungsplätze zu schärfen.
Details unter: www.eurobirdwatch.eu
Foto: Jan Wartenberg