LH Kaiser: Es ist ermutigend, dass viele junge Menschen die Erinnerung an die Opfer des Nazi-Terrors wachhalten.
Die Pogromnacht vom 9. auf den 10. November 1938 ist ein abschreckendes Beispiel für die jahrelange, von den Nationalsozialisten durch Sprache und Handeln hervorgerufene Radikalisierung der Bevölkerung, die den Boden für das Verbrechen der Konzentrationslager aufbereitet hat.
In Erinnerung an dieses schreckliche Ereignis hielt die SJG Kärnten wie jedes Jahr am 9. November am Alten Platz in Klagenfurt eine Mahnwache ab, um der Verdrängung und dem Vergessen an dieses verbrecherische Ereignis entgegenzuwirken, und um der Opfer des Novemberpogroms und der Nazi-Diktatur zu gedenken.
An der Mahnwache haben FunktionärInnen der SJG mit SJG-Landesvorsitzendem Luca Burgstaller sowie Landeshauptmann Peter Kaiser, Vertreter der SPÖ Klagenfurt und der SPÖ-Landesorganisation Kärnten teilgenommen. Im Gedenken an die Opfer hielten die TeilnehmerInnen der Mahnwache eine Schweigeminute ab und zündeten Kerzen an.
„Die Gedenkkultur ist auch in Kärnten zu einem gesellschaftlichen Anliegen geworden. Dies wird immer wichtiger, weil es immer weniger Zeitzeugen gibt und es an den Jüngeren liegt, die Erinnerung an diese Zeit des menschenverachtenden Terrorregimes am Leben zu halten. Es ist ermutigend, dass es so viele junge Menschen gibt, die das tun. Lasst Euch darin nicht beirren, jede und jeder von Euch zollt mit seinem Gedenken auch den unzähligen Opfern des verbrecherischen Nazi-Regimes Tribut“, betonte SPÖ-Vorsitzender Landeshauptmann Peter Kaiser.
„Setzen wir der Hetze und dem Hass und jeder Form von rassistischen, antidemokratischen oder totalitären Tendenzen das klare Bekenntnis zur Freiheit, Demokratie und Toleranz entgegen. Wir jungen Sozialdemokratinnen und Sozialdemokraten wollen deshalb ganz bewusst dem Vergessen und Verdrängen entgegenwirken, damit so etwas nie wieder passiert“, so SJG-Vorsitzender Burgstaller.
Vor 78 Jahren fand in der Nacht vom 9. auf den 10. November 1938, das furchtbare Ereignis des Novemberpogroms statt. Die zentral von Berlin aus angeordneten Terroraktionen gegen Juden in Deutschland und Österreich markieren den Übergang von Diskriminierung und Demütigung jüdischer Bürgerinnen und Bürger hin zur ihrer systematischen Verfolgung und Vernichtung.
Im Zuge des Novemberpogroms wurden tausende Geschäfte geplündert, Häuser und Synagogen niedergebrannt und Menschen misshandelt und ermordet. Auch in Kärnten, wo 1938 rund 500 Jüdinnen und Juden lebten, kam es zu Ausschreitungen. Geschäfte und Wohnhäuser sowie ihr Bethaus in der Klagenfurter Platzgasse wurden geplündert und die Einrichtung zerstört.