Berufsfeuerwehr Klagenfurt und Wasserrettung zeigten bei einem gemeinsamen Übungseinsatz am Lendkanal Techniken, wie verunglückte Eisläufer gerettet werden können. Die Einsatzorganisationen appellieren, prinzipiell nur freigegebene Eisflächen zu betreten.
Der Winter will heuer nicht so richtig auf Touren kommen. Dementsprechend kurz ist bisher auch die Eislaufsaison. Die meisten Eisflächen sind derzeit aufgrund der wärmeren Temperaturen gesperrt. „Leider kommt es trotzdem vor, dass einige Unverantwortliche nicht freigegebene Eisflächen betreten und damit sich und andere unnötig in Lebensgefahr bringen. Die Anweisungen des Eislaufvereins Wörthersee und die Hinweisschilder vor Ort sollten unbedingt befolgt werden“, betont Feuerwehrreferent Stadtrat Christian Scheider.
Wie man jemanden retten kann, der im Eis eingebrochen ist, demonstrierten am Donnerstag die Berufsfeuerwehr Klagenfurt und die Wasserrettung bei einem Übungseinsatz am Lendkanal. „Die Gefahren einer nicht belastbaren Eisdecke werden häufig unterschätzt. In diesem Winter verzeichnen wir aufgrund der kurzen Eislaufsaison noch keinen Eisrettungs-Einsatz. Pro Jahr sind es ansonsten aber drei bis fünf“, erklärt Branddirektor Ing. Gottfried Strieder, Chef der Berufsfeuerwehr Klagenfurt. Drei Einsatztaucher sind bei der Berufsfeuerwehr täglich im Dienst. Im Notfall können sie binnen kurzer Zeit kärntenweit sofort Hilfe leisten. Auch mit dem Hubschrauber werden sie zu Einsätzen geflogen.
Bei dem Übungseinsatz bricht ein Kamerad der Berufsfeuerwehr auf Schlittschuhen auf Höhe der Eisenbahnbrücke in das Eis ein. Aus eigener Kraft schafft er es nicht mehr, sich aus der Notlage zu befreien. Das dünne Eis bricht unter seinem Körpergewicht immer wieder ein. Der Verunglückte kann sich nicht allein aus dem kalten Wasser ziehen. Wie im Ernstfall kommen auch bei dieser Übung die Kameraden der Berufsfeuerwehr zur Hilfe. Die eingebrochene Person wird mit verschiedenen Hilfsmitteln wie dem „Kombi-Eisretter“ (kleines Spezialboot), einer Leiter oder einem Seil aus dem Wasser gerettet. Der eingebrochene Feuerwehrmann ist durch einen Trockentauchanzug vor der Kälte geschützt und übersteht die Übung völlig unbeschadet. Ein lebensrettendes Accessoire, welches unvorsichtigen Eisläufern im Ernstfall natürlich fehlen wird.
Folgende Tipps der Feuerwehr gilt es bei einer Eisrettung zu beachten:
Bei Selbsteinbrüchen
Hilfe für Eingebrochene
Nach der Bergung den Verunfallten in Decken hüllen, nicht bewegen und unverzüglich den Rettungsdienst 144 alarmieren. Sind Personen bereits an der Einbruchsstelle untergegangen, auf keinen Fall selber einen Rettungsversuch unternehmen. Für solche Notfälle stehen extra dafür geschulte Feuerwehrtaucher und Spezialkräfte bereit.
Fotos: StadtPresse/Spatzek |Video: Mein Klagenfurt