Die „Firma Bundesheer“ steuert bis 2013 auf einen Bankrott zu. In Kärnten sind über 1800 Bedienstete betroffen. Ein klares Signal zum Erhalt der Wehrpflicht kommt vom ÖAAB und der ÖVP-Klagenfurt!
Die Stimmung am 28. April im prall gefüllten Festsaal des Europahauses war gut, doch das Thema war sehr ernst. Die traditionelle Diskussionsveranstaltung des ÖAAB und der Klagenfurter Volkspartei zum 1. Mai durchleuchtete die „Arbeitswelt Bundesheer“.
Nach einer Begrüßung durch StR Herbert Taschek, der sich im Namen der gesamten Klagenfurter Volkspartei voll und ganz für den Erhalt der Wehrpflicht aussprach, schilderte Generalmajor a. D. Gerd Ebner die aktuelle Situation und das gewandelte Aufgabenfeld des Österreichischen Heeres.
Mit der Abschaffung der Wehrpflicht, würde nicht nur der Zivildienst fallen, auch die Katastrophenhilfe wäre eingeschränkt. Die Rekrutierung von Zeitsoldaten würde scih erfahrungsgemäß äußerst schwierig gestalten.
Nach 43 Dienstjahren beim Militär vermisst Ebner heute vor allem die Loyalität gegenüber den militärischen und politischen Ämtern sowie der Republik. Kritik am Verteidigungsminister sei unerwünscht, selbst von höchsten militärischen Vertretern, und führt zu starken inneren Spannungen und fataler Optik nach außen. „Loyalität heißt, auch andere Meinungen zuzulassen“, so Ebner, der weiters die Personalhoheit des Ministers nicht erkennen kann – alle Personalentscheidungen würden nach rein finanziellen Kriterien vom Bundeskanzleramt getroffen.
Doch das Hauptproblem liegt woanders: „Egal ob Wehrpflicht oder Berufsheer, wenn nicht bald Geld in die Hand genommen wird, ist diese Firma bankrott“, rechnet Ebner vor. In Kärnten hat das Bundesheer derzeit (Stand 2010) 1869 Bedienstete, darunter auch Lehrlinge. Käme es zu einem Berufsheer, könnte ein Drittel davon wackeln. Ebners Schlussworte: „Österreich ist eines der reichsten Länder der Welt. Für jemanden der privaten Besitz hat, ist es selbstverständlich diesen durch zumindest einen Zaun zu schützen. Warum leisten wir uns in der Landesverteidigung denn nur ein paar niedrige Thujen?“
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