Wir haben drei Organisatorinnen der Schülerdemos „Fridays for Future Klagenfurt“ zum Gespräch im Cafe Leoon getroffen.
Es ist Sonntagvormittag, eine eiskalter Wintertag im Jänner. Wir treffen heute Hanna (18), Valentina (17) und Lena (16), alle drei Schülerinnen aus dem Bezirk Klagenfurt und Mitorganisatorinnen der Klimademos „Fridays for Future Klagenfurt“, im Cafe Leoon zum Frühstücksgespräch. Angereist sind die Schülerinnen per Bus, zu Fuß und sogar mit dem Fahrrad aus Maria Saal.
Nach dem ersten Schluck heißem Kaffee, ein paar Aufwärmminuten, dem ersten gegenseitigen Kennenlernen und den ersten Gesprächen, kristallisiert sich bei uns eines schnell heraus: Die meinen es ernst, es ist ihnen ernst. Sie haben Angst vor der Zukunft, vor der drohenden Klimakatastrophe. Das ist auch ihr Antrieb, einmal im Monat eine Schülerdemo auf die Beine zu stellen, um die Menschen wachzurütteln.
Von ihren Müttern erhalten alle drei Unterstützung für ihr Tun, in der Schule sieht es schon etwas anders aus. Die Mitschüler sind teils gespalten, was ihr Engagement für „Fridays for Future“ betrifft, auch gibt es seitens der Schulen keine Unterstützung. Sie dürfen auch keine Werbung für ihre Sache machen oder Flyer auf die Schulpinnwand heften.
Greta Thunberg ist für Lena keine Heilige sondern eher Leitfigur einer weltweiten Jugendbewegung, die sich der Rettung der Welt verschrieben hat. Denn „Fridays for Future“ ist ja keine Religion, sondern ein Aufschrei der Jugend, die für ihre Zukunft kämpft.
Auch im täglichen Leben bemühen sich die drei jungen Damen, ihren eigenen Ansprüchen gerecht zu werden. So wird in den sozialen Medien ja oftmals die Behauptung aufgestellt, sie müssten, um glaubwürdig zu sein, auf Handys und schicke neue Kleidung verzichten, nicht mit dem Auto fahren und schon gar kein Flugzeug besteigen. Dieser Kritik kontern sie recht glaubwürdig, dass sie eben nicht sofort auf das neueste Handymodell umsteigen, solange ihr Altes noch funktionsfähig ist. Ähnlich halten sie es auch mit ihrer Kleidung. Da ist schon ein entsprechendes Bewusstsein darüber vorhanden, denn sie tun eben nicht Wasser predigen und Wein trinken. Sie leben, so weit es möglich ist, ihre bei den Demos artikulierten Forderungen. Es geht in einer technisierten und globalisierten Welt ja nicht um Verzicht, sondern um Schonung unserer Ressourcen.
Ein Problem, auf welches in diesem Zusammenhang hingewiesen wird, ist der schlechte Ausbau der Öffis im ländlichen Raum, der es für Schüler nahezu unmöglich macht, auf einem klimafreundlichen Weg in die Schule zu kommen.
Das Fliegen sollte ihrer Meinung nach gerade auf der Kurz- und Mittelstrecke wesentlich teurer werden und im Gegenzug die Bahn deutlich günstiger. Mit der Abschaffung der Subventionen für den Flugverkehr wäre Geld für eine Attraktivierung des Banhverkehrs verfügbar.
Wir ziehen Resümee: Es ist sehr erfrischend und erfeulich, dass sich die Jugend mit Sinnvollem beschäftigt und sich über unsere Welt Gedanken macht und es nicht hinnehmen will, dass alles wie bisher weiterlaufen soll. Es sind Kurskorrekturen im Weltenlauf dringend nötig. Unsere Jugend ist engagiert und will die Welt und unsere Zukunft retten und nicht tatenlos beim Raubbau unseres Planeten zusehen, denn wir haben nur diesen.