In der Nacht auf den 1.2.2016, haben Klagenfurter Aktionisten ihrer Trauer, um die vielen gefällten Bäume in der Koschatstrasse, mit einer spektakulären Aktion Ausdruck verliehen.
Mit dem Aufstellen von Holzkreuzen und Grablichtern für jeden der rund 100 gefällten Bäume, sollten die Bürger der Stadt aufgerüttelt werden, dass die gewählten Vertreter der Stadt nicht mehr im Sinne der Bürger handeln, denn die Entfernung von Bäumen im Stadtbereich, ohne guten Grund, sei keine Angelegenheit, die von oben herab entschieden werden darf.
Dokumentiert wurde die Akton von Thomas Goschat, einem besorgten Bürger der Stadt, mit der Vorahnung, dass es nicht lange dauern würde, bis diese Zeugen des bürgerlichen Unmuts von der Stadt wieder entfernt werden würden. Laut Goschat, der sich bei Landschaftsarchitekten, Gärtnern und Medien informierte, stellen Bäume im städtischen Bereich einerseits einen mikroklimatischen Effekt zur Verbesserung der Lebensqualität für Anrainer und Besucher dar, andererseits wirken sie sich positiv auf die Feinstaubreduktion und Dämpfung von Lärmemmisionen aus. Gerade jetzt, wo die Feinstaubwerte einen Höchststand erreichen, sollte sich die Stadt zum Schutz jener Lebensformen bekennen, die diese Herausforderung in Zukunft entscheidend zu bewältigen helfen.
Die durch die Medien kolportierten Begründungen wie Krankheit der Bäume, Verkehrsgefährdung durch Laub und Asphaltschäden durch Wurzeln sind für Goschat nicht nachvollziehbar. "Selbst ich als Laie erkenne an den, über einen halben Meter durchmessenden, Baumstümpfen keine Anzeichen, dass diese Bäume in den nächsten Jahren vielleicht umbrechen hätten können. Auch ist an den Fahrbahnen, mit ungeschultem Auge, keine verkehrsgefährdende Veränderung zu bemerken. Wie gesagt ich bin ein Laie, aber vermutlich diejenigen ebenso, die der Abholzung zugestimmt haben. Und selbst wenn der eine oder andere Baum "krank" war, dann hätte es gereicht, genau diese zu fällen und durch neue, gesunde Bäume zu ersetzen."
Goschat weiter: "Was wenn die Bäume, - eine Vermutung -, der Sparpolitik der Stadt Klagenfurt zum Opfer gefallen sind? Dann sollten wir uns schleunigst Gedanken über diesen Sparwahnsinn machen, und jene Löcher zuerst stopfen, wo die öffentlichen Gelder nach wie vor munter versiegen.
Diese Aktion soll im besten Fall meine Mitbürger von Klagenfurt sensibilisieren, für ähnliche Vorgänge, die die Verantwortlichen im Magistrat noch planen. Es ist unsere Stadt, unser Lebensraum und der unserer Kinder, und wir sind alle gemeinsam dafür verantwortlich, dass sie auch in Zukunft lebenswert bleibt. Und es ist unsere Pflicht, den von uns gewählten VertreterInnen zu zeigen, wenn sie nicht mehr im Sinne ihrer WählerInnen handeln. Aber vielleicht liege ich ja auch falsch und die KlagenfurterInnen sind für die hemmungslose Entblößung unseres öffentlichen Raumes," so Goschat