„Die Zahlen sind alarmierend. Egal ob Abwanderung, Kinderbetreuung oder Vergreisung der ländlichen Regionen, es besteht absoluter Handlungsbedarf!“
Den 1. Kärntner Frauenbericht präsentierte Frauenreferentin LRin Beate Prettner heute in einer Pressekonferenz gemeinsam mit Frauenbeauftragter Helga Grafschafter und den Studienautorinnen des IHS Kärntens, Petra Rodiga-Laßnig und Beate Friedl. Erhoben wurden dabei unter anderem die Einkommenssituation, die Beschäftigungsart und die Lebensumstände der Kärntnerinnen.
„Aufbauend auf die alarmierenden Ergebnisse dieser Ist-Zustands-Erhebung werden wir einen regionalen Aktionsplan erstellen, der Maßnahmen und Strategien erhält, um Chancengleichheit zwischen Männer und Frauen in Kärnten von einem oft missbrauchten Schlagwort Wirklichkeit werden zu lassen“, erklärte Prettner.
Dass dabei noch sehr viel Arbeit wartet zeigen die Daten des Frauenberichts, der unter anderem Schwarz auf Weiß belegt, dass Kärnten das einzige Bundesland mit schrumpfender Einwohnerzahl ist. Vor allem junge Menschen zwischen 15 und 29 Jahren und hier vermehrt junge Frauen verlassen Kärnten. Die Erwerbstätigenquote der Kärntnerinnen liegt bei 63,2 Prozent, wovon 41,1 teilzeitbeschäftigt sind. Erschwert wird der Zugang zum Arbeitsmarkt durch fehlende Kinderbetreuungseinrichtungen - bei der Betreuung der 3-jährigen liegt Kärnten mit einer Quote von 61,7 % an letzter Stelle.
„Der Frauenbericht zeigt mit seinen Ergebnissen: Trotz vieler Zuschüsse sind kurzfristige Maßnahmen wie Babygeld oder Schulstartgeld nicht die Lösung. Wir brauchen langfristige Rahmenbedingungen wie flexible Kinderbetreuungseinrichtungen und familienfreundliche Arbeitsplätze in Kärnten, um den Trend entgegen zu wirken“, machte Prettner deutlich.
„Die gesamte Studie mit über 100 Seiten steht auf der Homepage des Frauenreferates unter www.frauen.ktn.gv.at zur Verfügung. Eine kleine handliche Broschüre mit den wichtigsten Zahlen, Daten, Fakten wird auf Anfrage gerne zugesandt“, so Frauenbeauftragte Helga Grafschafter, die ergänzt: „Uns war besonders wichtig, dass nicht nur der Ist-Stand seitens der IHS Kärnten erhoben wird, sondern dass auch Best-Practice-Beispiele angeführt werden. Dadurch könnte zum Beispiel auch demnächst Hermagor zu einer ‚familienfreundlichen Gemeinde’ werden, wie bereits Moosburg eine darstellt.“
Nähere Informationen, Broschüre und die gesamte IHS Studie finden Sie unter www.frauen.ktn.gv.at oder im
Referat für Frauen und Gleichbehandlung
Mießtalerstraße 1/E/EG
9020 Klagenfurt am Wörthersee